Toprak macht sich unsterblich: Erstes Triple für BMW
Was Toprak Razgatlioglu mit der BMW M1000RR auf die Strecke zaubert, ist atemraubend: Der Türke gewann alle drei Rennen der Superbike-WM in Misano und führt die Gesamtwertung jetzt deutlich an.
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Mit seinem Sieg im ersten Hauptrennen am Samstag eroberte Toprak Razgatlioglu zum ersten Mal seit zwölf Jahren die WM-Führung für BMW. Am Sonntag legte der Champion von 2021 (auf Yamaha) nach und gewann nach dem Sprint auch das zweite Hauptrennen.
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Zum ersten Mal in der Geschichte der Superbike-WM triumphierte BMW in allen drei Rennen an einem Wochenende, Razgatlioglu wurde von einem irischen TV-Kommentator als "Ultra Elite Fahrer" bezeichnet. Dank Toprak liegt BMW in der Weltmeisterschaft 21 Punkte vor Rookie Nicolo Bulega; erst dann kommt Titelverteidiger Alvaro Bautista mit 24 Zählern Rückstand, der auf der Hausstrecke von Ducati in den zwei Hauptrennen jeweils Dritter und im Sprint nach einem Ausrutscher nur 17. wurde.
Schaut man sich die Resultate der restlichen BMW-Fahrer an, ist die Leistung von Toprak umso beeindruckender. Scott Redding kam als Zweitbester der Propellermarke mit fast 30 sec Rückstand als Zwölfter ins Ziel.
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Mit seinem 45. Sieg hat Razgatlioglu in der ewigen Bestenliste Noriyuki Haga überholt, mit sechs BMW-Siegen fehlen ihm nur noch drei zum Rekord von Marco Melandri.
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Polesetter Toprak brauchte acht Runden, um am Sonntagnachmittag den entfesselt fahrenden Bulega an der Spitze einzuholen. Als das erledigt war, machte er kurzen Prozess, ging vorbei und konnte bis zum Ende einen so großen Vorsprung herausfahren, dass er mit einem Stoppie (!) über die Ziellinie fuhr.
"Nicolo hat am Anfang brutal gepusht", hielt der 27-Jährige in kleiner Journalistenrunde fest. "Ich fand in den ersten Kurven kein Mittel, um zu attackieren, weil alle die innere Linie blockierten. Ich wusste, dass ich ab Runde 5 stark sein würde. Als ich zu Nicolo aufschloss, wollte ich sofort vorbei, um wieder in meinen Rhythmus zu kommen. Ich hatte immer ein Auge auf die Pace, die ist wichtig für mich. Meinem Gefühl nach war das Motorrad besser als am Samstag, ich konnte leichter fahren und es mehr genießen. Jetzt verstehen wir, wie sich dieses Motorrad bei heißen Bedingungen verhält, das ist gut. Wir haben bezüglich der Abstimmung viel gelernt und das Team schuftet unermüdlich." "Am Samstag haben wir gewonnen, aber alle haben bis in die Nacht hinein ohne Pause gearbeitet und am Sonntagmorgen war das Bike auf Anhieb besser", lobte der WM-Leader seine Mannschaft. "Darüber bin ich sehr glücklich. Mein Ziel war, mit BMW drei Rennen zu gewinnen – das gelang früher als erwartet. Doch für mich ist das erst der Anfang. Als nächstes kommt Donington, meine Lieblingsstrecke. Aber bis dahin sind wieder vier Wochen Pause…"
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Dass er jetzt 24 Punkte vor Bautista liegt, nahm Toprak mit gewohnter Gelassenheit zur Kenntnis. "Von Startplatz 11 hat er mit Rang 3 ein gutes Rennen gezeigt", urteilte er über den Spanier. "Er hat so viele Punkte mitgenommen, wie für ihn möglich waren – gute Punkte. Es gibt Wochenenden, da musst du einfach mitnehmen, was geht. Es kommen auch wieder andere Rennen und jeder von uns kann nicht mehr, als sein Bestes geben. Ich fühlte mich dieses Wochenende sehr stark und konnte dreimal gewinnen. Ich war schneller als jemals, schneller als mit der Yamaha. Ich gebe immer alles, aber manchmal gibt das Motorrad nicht mehr her. Die BMW hilft mir auf den langen Geraden, weil sie mehr Power hat. Jetzt habe ich ein gutes Paket, ein Siegerpaket. Ich bin glücklich. Vor allem auf der Geraden – da grinse ich nur noch."
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