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Walter Brun im ADAC GT Masters

Von Guido Quirmbach
Einer der grössten Siege von Brun-Motorsport: 1000km Spa 1986

Einer der grössten Siege von Brun-Motorsport: 1000km Spa 1986

Die Schweizer Rennlegende kehrt für ein Rennen ins Cockpit zurück.

Am EuroSpeedway Lausitz wird nach langer Zeit Walter Brun mal wieder ein Rennen bestreiten. Gemeinsam mit Patrick Gerling wird er eine Corvette des Callaway-Teams im ADAC GT Masters fahren. Der Kontakt kam über den Masters-Piloten Toni Seiler, der mit Brun zur Jahrtausendwende einige Rennen gemeinsam gefahren ist.

Walter Brun war bis 1982 ein der beliebtesten Privatfahrer der deutschen und Schweizer Rennsportszene. Er war ein wohlhabender Geschäftsmann, der sein Geld mit Glücksspiel-Automaten für Gasthäuser verdiente und fuhr unter anderem für Schnitzer und das Freiburger GS-Racing-Team.

Dem ging aber 1982 die finanzielle Puste aus, Walter Brun übernahm den Rennstall und «Brun Motorsport» war geboren. Nach dem desaströsen Versuch, einen Sehcar 1983 für die 24 Stunden von Le Mans zu qualifizieren, kaufte Brun kurzerhand einen Porsche 956. Dann begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Bereits 1984 gab es in Imola erstmals einen Sieg bei einem WM-Lauf, Hans Joachim Stuck siegte gemeinsam mit Stefan Bellof. Der Giessener wurde im gleichen Jahr Rennsportmeister für das junge Team.

Ein Jahr später allerdings dann die schwärzeste Stunde, als Bellof auf einem Porsche von Brun in Spa starb. Doch das Team rappelte sich wieder auf, 1986 dann gab es den grössten Triumph, Brun-Motorsport wurde Sportwagen-Weltmeister noch vor den Werksteams von Porsche und Jaguar. Besonders emotionell ein Jahr nach Bellofs Tod damals der Sieg bei den 1000km von Spa mit Frank Jelinski und Thierry Boutsen. Doch auch Walti Brun selbst trug als Fahrer mit wichtigen Punkten zu dem sensationellen Erfolg bei. Dazu griffen in all den Jahren bekannte Namen wie Gerhard Berger, Leopold von Bayern, Manuel Reuter, Oscar Larrauri oder Harald Grohs ins Lenkrad von Porsche mit dem markanten Brun-Aufkleber in der Scheibe.

Der Anfang vom Ende begann 1988, als Brun beschloss, in die Formel 1 einzusteigen. Das Unternehmen war ein sportliches und finanzielles Desaster. Brun wurden viele Sponsoren-Gelder zugesagt, erhalten hat er fast nichts. Ende 1991 war Schluss, Brun hatte nichts mehr als einen ziemlich grossen Haufen Schulden.

Doch der heute 66-jährige Brun hat sich auch da nicht hängengelassen und, wie er sagt, alles auf Heller und Pfennig zurückgezahlt. 2000 kehrte er auf einer Dodge Viper sogar nach Le Mans zurück, wo er in seiner Hochzeit bis zu fünf Porsche 962 eingesetzt hat.
 
Zu seinem 60. Geburtstag bekam er von seinem Sohn ein wunderbares Buch «Life for Racing» über die Rennfahrerzeit des Walter Brun geschenkt, an dem langjährige Begleiter wie der Journalist Peter Wyss oder die Fotografen Ulli Upietz und Ferdi Krähling mitgearbeitet hatten. Die kleine Auflage war leider viel zu schnell vergriffen... 

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