Von Zitzewitz als Lotse zum Sieg
Mission erfüllt: VW siegt mit dem Race Touareg bei der Dakar
Beifahrer Dirk von Zitzewitz hat den ersten Triumph des Volkswagen-Werksteams bei der Rallye Dakar mit seinem vierten Tagessieg praktisch perfekt gemacht. Der 40jährige Norddeutsche lotste seinen Fahrer Giniel de Villiers, 2006 Zweiter, mit einem Vorsprung von 8:59 Minuten auf die VW-Teampartner Mark Miller/Ralph Pitchford über die Finalentscheidung. Die «Blauen» aus Wolfsburg sorgten mit ihrem Diesel-angetriebenen Touareg für den ersten Dakar-Sieg eines Selbstzünders. Um 1:46:15 Stunden bereits zurück fuhr der US-Amerikaner Robby Gordon im hubraumstarken Hummer auf den letzten Podestrang.
«Bei mir herrscht ein Gefühl wahnsinniger Freude und Erleichterung», freute sich Von Zitzewitz am Samstagnachmittag. «Am Ende lastete ein enormer Druck auf uns. Ich habe erst an den Erfolg geglaubt, als wir die letzte Prüfung hinter uns hatten.» Nach Gerd Löffelmann (1980) und Andreas Schulz (2001 und 2003) ist Von Zitzewitz der dritte siegreiche Beifahrer aus Deutschland. 2001 erzielte die gebürtige Kölnerin Jutta Kleinschmidt zusammen mit dem Co-Piloten Schulz im von Mitsubishi Deutschland eingesetzten Pajero den historischen ersten Sieg einer Frau bei der Dakar.
Der erste Dakar-Erfolg eines VW-Piloten ist der Touareg-Sieg jedoch nicht. Bei der zweiten Auflage der Wüsten-Rallye 1980 waren Freddy Kottulinsky/Gerd Löffelmann in einem privaten Iltis die Sieger. Das Team um Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen errang zehn von 13 Tagessiegen. Mögliche etwas ungenaue Angaben im Bordbuch des Veranstalters vereitelten den nahen Dreifach-Erfolg von Volkswagen. Der lange Zeit führende Carlos Sainz und sein Beifahrer Michel Périn mussten am Donnerstag nach einem Unfall wegen der Schulterblattfraktur von Périn aufgeben. Trotz diverser technischer Probleme erreichten Dieter Depping/Timo Gottschalk den sechsten Platz (Rückstand: 8:43:29 Stunden) und rundeten den Erfolg von Volkswagen mit drei gewerteten Fahrzeugen ab. Matthias Kahle/Dr. Thomas Schünemann erreichten im privaten zweiradgetriebenen Honda.Buggy nach einer Tour der Leiden am Ende den 14. Rang (Rückstand: 21;38:55 Stunden).
Zu Beginn der ersten Dakar in Südamerika gaben Nasser Al-Attiyah/Tina Thörner im BMW X3 des X-Raid-Teams streckenweise das Tempo vor. Wegen Auslassens von neun vorgeschriebenen Wegpunkten wurde das Team am sechsten Tag disqualifiziert.
Der zwölffache Rekord-Sieger Mitsubishi erlebte bei der Dakar-Premiere des neuen Lancer-Selbstzünders eine Rallye der Pleiten, Pech und Pannen. Juan 'Nani' Roma erreichte im einzigen überlebenden Lancer der vier gestarteten Werks-Mitsubishi wegen eines zeitraubenden Elektrik-Problems nur den zehnten Platz. Drama am Rande - bei der letzten Dakar in Afrika 2007 gewannen die Japaner mit Stéphane Peterhansel ohne einzigen Tagessieg zum siebten Mal in Folge den Marathon-Klassiker. Am Freitag feierte zwar Roma den ersten Tages-Triumph des Lancer, vom Sieg aber war er am Ende mit einem Rückstand von 17:17:46 Stunden meilenweit entfernt.