Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mike Rockenfeller: Sehr bitter für Marco Wittmann

Von Andreas Reiners
Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller

Die Disqualifikation von Marco Wittmann am Sonntag in Zandvoort hatte nicht nur Verlierer. Klar: Bei BMW und dem Titelverteidiger war der Frust groß. Immerhin verlor der Deutsche 25 wichtige Punkte im Titelkampf.

Er ist nun nicht mehr Zweiter und mit sieben Zählern Rückstand auf den Führenden Mattias Ekström erster Verfolger, sondern jetzt mit 35 Punkten Rückstand Gesamtachter. Immer noch im Rennen um den Titel, aber unter dem Strich mit schlechteren Voraussetzungen.
Es gab aber natürlich auch Gewinner. Erst einmal alle Fahrer, die hinter Wittmann landeten und durch den Ausschluss aufrückten.

Ekström erhielt so zum Beispiel drei Punkte mehr. Und Mike Rockenfeller sogar seinen ersten Saisonsieg. Auch wenn der Ex-Meister den lieber anders geholt hätte, als durch die Disqualifikation Wittmanns, weil in seinem BMW nur 500 statt den erforderlichen 1000 Gramm Restbenzin vorhanden war.

Dabei hätte es fast noch auf der Strecke geklappt. Denn eine Runde länger, und Wittmann wäre auf der Strecke liegen geblieben. Und das war denkbar knapp. Wäre Wittmann rund 2,5 Sekunden früher über die Ziellinie gefahren, hätte es eine weitere Runde gegeben, da die vorgeschriebenen 55 Minuten plus eine Runde Rennzeit dann noch nicht erreicht gewesen wären.

«Das wäre für mich sozusagen schöner gewesen. Dann hätte ich das Ding auf der Strecke gewonnen. Aber dann kannst du auch sagen, ich hätte das Ding geerbt. Es ist wie es ist. Ich bin froh, dass ich auf dieser Seite bin und nicht auf Marcos», sagte Rockenfeller dtm.com.

Der Meister von 2013 weiter: «Es ging um eine Regel, die einzuhalten ist. Das haben die nicht mit Absicht gemacht. Das hat ihm nullkommanull Vorteil gebracht. Aber, das gilt für uns alle. Wir wissen das auch. Insofern ist es in Ordnung, wenn man dann disqualifiziert wird. Es muss bei der Benzinmenge irgendwo ein Limit geben. Dennoch hätte ich das Rennen natürlich gerne auf der Strecke als Erster beendet. Das ist klar. Ich nehme die Punkte trotzdem gerne mit.»

Denn: Rockenfeller robbt sich heran, er ist mit 110 Punkten Gesamtdritter hinter seinen Audi-Markenkollegen Ekström (128) und René Rast (114). Keine schlechte Ausgangsposition im Titelkampf, oder? «18 Punkte sind immer noch viel. Ich mache mir da nicht viele Gedanken drüber. Ich versuche das Beste raus zu holen», sagte Rocky. Er habe schließlich keine einfache Saison gehabt. Der Horrorcrash auf dem Norisring, verbunden mit dem Fußbruch und der Frage, ob er in Moskau überhaupt fahren kann. Dazu, wie in Moskau, Nuller, die ihn ärgern.

Da hatte er eine Fünf-Sekunden-Strafe kassiert, weil sein DRS technisch nicht in Ordnung war und er es zu oft benutzt hatte. Eine Strafe, die ihn von Platz sieben aus den Punkten katapultierte. «Die sechs Punkte hätte ich auch gerne mitgenommen. Da würden wir jetzt von zwölf Punkten Rückstand auf Eki reden», sagte er, will aber gar nicht nachkarten: «Das gehört dazu. Wenn die Bodenplatten zu tief sind, oder egal was, dann hast du ein Problem. Jeder versucht ans Limit zu gehen. Das ist auch verständlich. Manchmal ist man drüber. Und dann ist es natürlich blöd.» Deswegen kann er auch nachvollziehen, wie sich Wittmann nach seinem Aus fühlt. «Sehr bitter» sei es für den BMW-Mann: «Für ihn tut es mir leid, er hat ja eine super Leistung gezeigt.»

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