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Robert Kubica in die DTM? «Das ist kein Ponyhof!»

Von Andreas Reiners
Robert Kubica

Robert Kubica

Robert Kubica absolviert in der kommenden Woche Testfahrten in einem BMW M4 DTM. Was sagen die BMW-Kollegen dazu, dass der Pole möglicherweise bald in der Tourenwagenserie mitmischt?

Robert Kubica in die DTM? Die Gerüchte gibt es schon länger, inzwischen sind die Spekulationen konkret, denn der Pole wird vom 11. bis 13. Dezember am Young Driver Test der DTM teilnehmen, in Jerez sitzt er in einem BMW.

Ein Einstieg des früheren Formel-1-Fahrers liegt also im Bereich des Möglichen. Was sagen seine Vielleicht-bald-Kollegen bei BMW dazu, dass es möglicherweise prominenten Zuwachs gibt?

«Hut ab, was er geleistet und geschafft hat nach seinem Rallye-Unfall, so wieder zurückzukommen ins Formel-1-Auto mit so einem Handicap», sagte Marco Wittmann bei Sat.1.

Kubica stand in der Formel 1 zwölf Mal auf dem Siegerpodest, gewann 2008 den Großen Preis von Kanada und wurde im gleichen Jahr WM-Vierter mit BMW-Sauber. Die Türen standen ihm offen: Bestzeit bei den Wintertests 2011 in Valencia im Renault R31, 2012 sollte er neben Fernando Alonso in einem Ferrari sitzen, angeblich war ein Vorvertrag unterzeichnet. Alonso hält Kubica bis heute für den vielleicht talentiertesten Piloten, gegen den er je angetreten ist.

Doch ein schwerer Unfall bei der italienischen Rallye «Ronde di Andora» am 6. Februar 2011 änderte alles. Erst nach langer Reha-Phase kehrte Kubica in den Motorsport zurück, allerdings nicht mehr als GP-Pilot, sondern auf die Rallye-Piste.

Eine Fortsetzung der GP-Karriere war in weiter Ferne, zu eingeschränkt war die Beweglichkeit des Arms. Doch Kubica träumte immer davon, auf die Rundstrecke zurückzukehren. 18 Operationen haben ein Comeback schließlich möglich gemacht. Auch wenn 2019 nicht so lief, wie er sich das erhofft hatte, im chancenlosen Williams war seine schöne Comeback-Geschichte sportlich ein Trauerspiel.

«Ich bin gespannt, was er abliefert und freue mich auf den ersten Kontakt und darauf, ihm erste Tipps zu geben, um ihm den Sprung zu vereinfachen. Dann muss man schauen, wie er sich schlägt und wo die Reise für ihn hingeht», so Wittmann.

Denn ein Selbstläufer wird das sicher nicht, die Vergangenheit hat gezeigt, dass Formel-1-Fahrer Zeit für die Umstellung benötigen. «Das ist eine Herausforderung für alle Formel-1-Fahrer. Man hat es an Timo (Glock) gesehen, er hat auch zwei, drei Jahre gebraucht. Die DTM ist kein Ponyhof. Man kommt nicht mal eben so in die DTM», so Wittmann weiter.

«Er wäre absolut etwas für unser Team. Er hat schon BMW-Erfahrung und wäre ein guter Name für die DTM. Ich würde mich freuen, wenn er zu uns kommt», sagte Glock.

Und Philipp Eng würde sich auf eine «riesige Bereicherung für die DTM» freuen: «Er ist ein extrem guter Rennfahrer, der sicher eine riesige Formel-1-Karriere gehabt hätte, wenn ihm der Unfall nicht passiert wäre. Ich würde gerne gegen ihn fahren.»


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