Audi will den Hattrick
Die DTM-Piloten des Jahrgangs 2009.
Nach den Erfolgen von Mattias Ekström 2007 und Timo Scheider 2008 wäre ein weiterer Gesamtsieg für die «Herren der vier Ringe» ein Novum in der 22-jährigen DTM-Geschichte. «Zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen, ist ein Traum, auf den wir gerne hinarbeiten», sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich bei der Saison-Präsentation am Sonntag in Düsseldorf. Titelverteidiger Scheider freut sich schon auf seine neue Herausforderung. «Der Rucksack ist jetzt weg, und die Ziele werden natürlich höher», sagte der amtierende Champion, der wieder mit dem Schweden Mattias Ekström, dem Dänen Tom Kristensen und Martin Tomczyk die vier aktuellen A4 im Team Abt Sportsline besetzt.
Mercedes setzt Vize-Meister Paul di Resta und Bruno Spengler dagegen und befördert zudem Ex-Champion Gary Paffett und Publikumsliebling Ralf Schumacher in 2009er-Modelle der AMG-Mercedes C-Klasse. «Die Herausforderung ist nochmal größer. Meine Möglichkeiten sind gestiegen, aber über Nacht werde ich nicht zum perfekten DTM-Fahrer», meinte Ex-Formel-1-Pilot Schumacher, der sich in seiner zweiten DTM-Saison immer noch als Lehrling sieht: «Punkte zu sammeln, muss das Ziel sein». Neue Gesichter gibt es bei den acht Mercedes-Piloten nicht, nachdem der Wechsel von Bruno Senna, Neffe des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna zu den Schwaben geplatzt ist.
Neu sind dagegen der Däne Christian Bakkerud und Johannes Seidlitz (Wassertrüdingen) in privat eingesetzten Audi A4 (Jahrgang 2007) des Kolles-Teams aus Greding. Das Damen-Duell zwischen den Britinnen Susie Stoddart und Katherine Legge findet in diesem Jahr auf Augenhöhe statt, da Legge jetzt im Team Abt Sportsline auch einen Jahreswagen (2008) erhält.
Wolkenloser Himmel und sommerliche Temperaturen in der Sportstadt Düsseldorf waren die Garanten für einen Zuschauerrekord bei der vierten und vorläufig letzten DTM-Präsentation auf der berühmten Königsallee. 210.000 Besucher sorgten zwischenzeitlich sogar dafür, dass die Zugänge zur «Kö» gesperrt werden mussten. «Es ist für uns immer wieder ein sehr glücklicher Moment, wenn wir sehen, wie beliebt die DTM ist. Für die ganze Familie ist etwas dabei. Das macht die DTM so beliebt», sagte Hans Werner Aufrecht, Vorsitzender der DTM-Dachorganisation ITR.
Überaus zufrieden zeigte sich auch die Geschäftsführerin der sportAgentur Düsseldorf GmbH, die als Organisationspartner der ITR fungiert: «Die Entscheidung, die DTM-Präsentation nach Düsseldorf zu holen, war hervorragend. Die Sportstadt Düsseldorf ist dadurch national und international noch bekannter geworden», sagte Christina Begale. Die stetig steigenden Zuschauerzahlen hätten die kommunalen Ausgaben für diesen Event gerechtfertigt. Insgesamt sahen 730.000 Zuschauer in den vergangenen vier Jahren Motorsport und Showelemente. Die Stadt sieht den Wunsch nach Steigerung ihrer Popularität vorerst erfüllt. Als neue Austragungsorte für die DTM-Präsentation 2010 sind Frankfurt, Leipzig und München im Gespräch.
Auch abseits der Mini-Rennstrecke wurde den Fans jede Menge Action geboten. Auf der großen DTM-Showbühne heizten The Rattles und Reamonn den Zuschauern ordentlich ein – und das alles kostenlos. Die DTM-Fans zeigten außerdem Herz und ersteigerten einen signierten Original-Rennoverall des amtierenden DTM-Champions Timo Scheider für 1500 Euro. Die ITR verdoppelte die Summe und der Erlös von 3000 Euro wurde im Rahmen der DTM-Präsentation an Astrid Elbers, der Ehefrau des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt, offiziell übergeben. Frau Elbers ist Schirmherrin des Vereins Regenbogenland, ein gemeinnütziges Kinderhospiz. «Das Geld ist gut angelegt. Es kommt unheilbar kranken Kindern und deren Angehörigen zugute. Ich danke deshalb sehr für diese Aktion», sagte Elbers bei der Scheckübergabe. Die ITR und die sportAgentur Düsseldorf GmbH hatten im Vorfeld der Veranstaltung in der Rheinmetropole zur Spende aufgerufen. «Uns ist ein soziales Engagement sehr wichtig, deshalb war diese Aktion eine Herzensangelegenheit», erklärte ITR-Chef Hans Werner Aufrecht.