«So schnell wie die Spitze!»
Jamie Green: Schnellste Rennrunde in der Lausitz.
Nachdem er das Potenzial des 2008er-Mercedes (seines ist ohnehin unumstritten) bereits beim Saisonstart in Hockenheim angedeutet hatte, geigte Jamie Green beim zweiten Saisonrennen in der Lausitz ganz gross auf.
Dass sich dies nicht in einer herausragenden Platzierung niederschlug, war in erster Linie einem schwachen Start geschuldet. «Dadurch kam Engel an mir vorbei», ärgerte sich der Brite, der sich in der Folge am Markenkollegen die Zähne ausbiss: «Er war zwar nicht schnell, hat mich aber trotzdem nach allen Regeln der Kunst blockiert. Leider kam ich auch durch den ersten Stopp nicht vorbei. Ich war an Stellen schneller, an denen er jeweils zumachen konnte. Aber das ist seine Entscheidung.»
Die Chance zum Vorbeikommen ergab sich, als die Mücke-Mannschaft, offenbar auf eine Safety-Car-Phase spekulierend (Prémat stand im Kies), Engel schon in Runde 19 zum zweiten Stopp hereinholte. Darauf packte Green den Hammer aus und stanzte eine tiefe 19er-Zeit nach der anderen in den Lausitzer Asphalt. Und zwar solange, dass er nach seinem zweiten Routinehalt in Umlauf 35 locker vor Engel und dicht hinter Timo Scheider wieder auf die Bahn gehen konnte.
In den nächsten Runden nahm der Persson-Mann den Champion ordentlich unter Feuer, drehte die schnellste Runde des Rennens, doch weil Scheider eine lehrbuchmässige Kampflinie vortrug, musste sich Green fügen: «Einmal war ich eingangs Start/Ziel innen daneben, er machte zu, und wir berührten uns leicht. Dann hing ich in seinem Windschatten, doch Timo fuhr innen Kampflinie. Und ich wollte nicht derjenige sein, der den Meister rauskickt.» Als Greens neue Reifen ihren Peak überschritten hatten, war auch die ohnehin kleine Chance zu einem sauberen Überholmanöver dahin.
Die Leistungen im Vorjahresauto stimmen Jamie zuversichtlich: «Im Nassen haben wir uns etwas schwergetan, daher war Startplatz 7 nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin ja noch kein Qualifying im Trockenen gefahren und selber gespannt, was dort möglich ist. Ich denke aber, dass noch viel Potenzial vorhanden ist. Und im Rennen sind wir so schnell wie die Spitze. Zumindest war es in der Lausitz so.»