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Timo Glock: Nicht wundern, warum keine Fans kommen

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Der BMW-Pilot hat seine Kritik am DTM-Format erneuert. Zu wenig Rennen, zu wenig Fahrzeit: Die Serie müsse mehr präsent sein.

Die Zuschauerzahlen beim DTM-Saisonauftakt waren enttäuschend: 12.000 Fans weniger als noch im Vorjahr kamen zum ersten Rennen der Saison auf dem Hockenheimring vor zwei Wochen. Zumindest die TV-Zahlen blieben mit knapp über einer Million Zuschauer in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Trotzdem: Die Tourenwagen-Serie muss um jeden Fan kämpfen. Für Timo Glock ist das kein Wunder. Und der BMW-Pilot erneuerte deshalb seine Kritik an dem Format.

Die Verkürzung von drei auf zwei Tage, in der vergangenen Saison eingeführt, sei der falsche Weg. «Wir haben eh nur zehn Rennen, verkürzen dann noch die Fahrzeit und wundern uns, warum keine Fans kommen. Da muss man in der Schule nicht oft aufgepasst haben, um das zu verstehen», so Glock in der «Bild».

«Die DTM ist die geilste Serie, die es gibt. Das muss man zeigen. Daher brauchen wir 15 statt zehn Rennen, um richtig stattzufinden. Wir müssen mehr präsent sein. 196 Tage zwischen letztem und erstem Rennen und dann ist die Haupt-Schlagzeile in den Medien, dass Norbert Haug ARD-Experte wird. Oder aber: Ich ließ mir einen Bart wachsen, das war das Thema im Winter. Das ist schade», sagte der frühere Formel-1-Pilot.

Einen Vorschlag, wie ein Format aussehen könnte, hatte Glock schon vor einigen Wochen präsentiert. «Ich würde fahren: freitags freies Training, zweimal Qualifying für Rennen eins und zwei am Samstag. Dann am Sonntag Qualifying, Top-Ten-Shoot-Out und ein langes Rennen mit zwei Boxenstopps», sagte Glock. «Ich bin nicht hier, um in der Boxengasse zu stehen.»

Die Fahrer werden nicht gefragt

Ein Problem: «Die Fahrer werden wenig gefragt und ihnen wird nicht zugehört.» So sieht es zum Beispiel auch Mercedes-Kollege Gary Paffett. «Ich denke, dass wir der ITR und dem DMSB sehr gut helfen könnten, um den Sport und das, was auf der Strecke passiert, zu verbessern. Es ist schade, weil wir 23 qualifizierte Fahrer haben, die den Verantwortlichen und der Serie helfen könnten, den Sport aus der Perspektive eines Rennfahrers zu verbessern. Aber bislang sind wir nicht gefragt worden. Überhaupt nicht», sagte Paffett.

Ein weiteres Problem sind auch die Kosten. DTM-Chef Hans Werner Aufrecht würde gerne mehr Rennen sehen, den Herstellern reichen aus Kostengründen allerdings die aktuell zehn Läufe. Dabei hat die DTM einiges zu bieten, so Glock. «Die Autos sind megageil, hören sich besser an als Formel-1-Wagen. Pausenlos fliegen irgendwelche Teile durch die Gegend, das ist Kontakt-Sport, das will der Fan sehen.»

Doch die DTM besteht nicht nur aus Audi, BMW und Mercedes. Gerade die Dauer-Diskussion um fehlende Typen kann der BMW-Pilot nicht ganz nachvollziehen. Und nimmt die Hersteller in die Pflicht. «Wir haben sehr gute Typen, aus denen muss man nur was machen. Da müssen sich Audi, Mercedes und BMW auch an die eigene Nase fassen. Die Jungs müssen besser verkauft werden.»

Laut Glock habe die DTM nicht nur sehr gute Typen, sondern auch ein besseres Fahrerfeld als die Formel 1. «Das Fahrer-Potenzial in der DTM ist qualitativ besser als in der Formel 1. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Wir haben 23 super Fahrer, in der Formel 1 fällt das Niveau nach den Top 8 rapide ab.»

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