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Mercedes in der DTM: Letzte Hoffnung Homologation?

Von Andreas Reiners
Robert Wickens in Ungarn

Robert Wickens in Ungarn

Mercedes fuhr auch in Budapest der Konkurrenz chancenlos hinterher. Der heutige Mittwoch ist deshalb wegweisend - für Mercedes, aber auch für die DTM.

Mercedes arbeitet. Tüftelt. Schraubt. Probiert. Momentan ohne deutlich sichtbare Verbesserungen. Auch das dritte DTM-Saisonrennen in Ungarn geriet am vergangenen Wochenende mit einer Nullnummer sportlich zum Desaster. Besserung? Ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Immerhin: Robert Wickens war in Ungarn als Elfter auf Tuchfühlung zu einem Punktgewinn.

Doch zu groß ist der Rückstand auf die Konkurrenz immer noch, der Abstand zu Audi und BMW beträgt weiterhin mehr als eine Sekunde. Der Sieg in Oschersleben – ein Ausreißer nach oben, dem Regenchaos geschuldet.

Natürlich ist man sich im Lager der Stuttgarter der misslichen Lage bewusst. Mehr als Durchhalteparolen und aufmunternde Worte sind derzeit nicht drin, zu viele Probleme haben die Boliden. Und zu diffizil sind sie.

Ganz schnell im Nirgendwo

«Das Auto ist von Grund auf gar nicht schlecht, hat aber bestimmte Felder, die zusammenspielen müssen: Wenn die Asphalt- oder Außentemperatur zusammenkommt, kann das Auto zum Beispiel perfekt funktionieren. Wenn die Gegebenheiten nicht stimmen, bist du ganz schnell im Nirgendwo», sagte DTM-Manager Wolfgang Schattling. Und eben diesen Dingen wolle man weiter auf den Grund gehen.

Im vergangenen Jahr war Mercedes holprig in die neue Saison gestartet. Dann hatten die Stuttgarter auf dem Lausitzring ein paar Dinge gefunden und prompt war Gary Paffett im Qualifying eine halbe Sekunde schneller. Das anschließende Rennen gewann der Brite.

In diesem Jahr läuft es unter normalen Bedingungen aber bislang gar nicht. Ein aktuelles Beispiel ist Rückkehrer Paul di Resta, der sich in Ungarn nach dem Freien Training bereits über ein «super Auto» freute. «Im Qualifying nach den Temperaturwechseln hatte er ein völlig anderes Auto. Das müssen wir uns erklären. Wir haben das Auto noch nicht richtig verstanden. Wenn wir das verstehen, wissen wir auch, wo wir Feinjustierungen vornehmen können», so Schattling.

Mehr ist aufgrund der Homologation, also dem Entwicklungsstopp, im Rahmen des Reglements seit dem 2. Juni auch nicht möglich. Für Mercedes ist der Termin am heutigen Mittwoch deshalb ein besonders wichtiger. Dann entscheidet die DTM-Kommission, wie mit der Zusatz-Homologation weiter verfahren wird (Hier geht es zum Bericht).

Kleine Verbesserungen

Das Prinzip Hoffnung reicht in der DTM natürlich nicht. Deshalb werden zahlreiche Überstunden geschoben. Die Schritte nach vorne sind kleine, aber sie sind immerhin vorhanden. Robert Wickens schrammte in Budapest nach einem guten Rennen als Elfter nur knapp an den Punkten vorbei. «Wenn du dir Roberts Geschwindigkeit anschaust, sieht man, dass wir schon eine kleine Verbesserung erreicht haben», sagte Paffett und forderte: «Wir müssen weitermachen, wir müssen weiter Sachen ausprobieren.»

Dafür werden Ressourcen und Wissen aus dem GP-Werk in Brackley in enger Zusammenarbeit mit dem Werk in Sindelfingen genutzt. «Es gibt gewisse Dinge, da ist der eine Experte, und bei anderen Dingen der andere. Ein Beispiel: Es gab mit dem Kühlsystem vor der Saison ein Problem. Da haben wir einen Experten aus Sindelfingen nach Brackley geholt. Dort brauchte man nicht so lange forschen, bis man die Lösung gefunden hat. Sondern man wusste schon, wo man hin muss.» Die Expertise von außen sei immer gut, denn dort habe man eine andere Sichtweise.

Spitzenkräfte warten nicht an der Straße

Momentan werden die Aufgaben in der DTM nach der Trennung von HWA-Technikchef Gerhard Ungar weiterhin auf mehrere Schultern verteilt. «Spitzenkräfte sind nicht einfach zu finden. Die stehen nicht auf der Straße und warten bis sie gefunden werden.» Neue Kräfte werden aber gesucht, die Mercedes auf Vordermann bringen sollen.

Wie groß wird denn der Schritt bis zum kommenden Rennen auf dem Norisring Ende Juni? «Der Kurs ist zu spezifisch. Selbst wenn wir einen Schritt gemacht haben, ist es dort schwer festzustellen. Wir werden aber in jedem Fall besser sein», kündigte Schattling an.

Auch Paffett glaubt, dass das Rennen anders wird. «Es wäre sehr mutig zu sagen, dass wir dort gewinnen werden. Aber in die Punkte zu fahren ist definitiv unser Ziel dort, denn normalerweise passt der Kurs gut zu uns.» In der Tat, mit Ausnahme von 2002 (Laurent Aiello/Audi) und 2013 (Kein Sieger nach dem Wasserflaschen-Skandal) gewann seit 2001 in Nürnberg immer ein Mercedes.

Doch soweit denkt Mercedes noch nicht. Wie gesagt, der Mittwoch ist für die Sterne erst einmal wichtiger.

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