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8h Suzuka: Stefan Bradl rechnet mit starken Gegnern

Von Günther Wiesinger
MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl steht vor seiner 8h-Suzuka-Premiere

MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl steht vor seiner 8h-Suzuka-Premiere

Stefan Bradl hat im Team von Red Bull Honda by Japan Post gute Chancen als zweiter Deutscher das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zu gewinnen. Die Favoritenrolle schiebt er allerdings Yamaha und Kawasaki zu.

Stefan Bradl hat nach dem zehnten Platz auf der Repsol-Honda beim Sachsenring Mitte Juli auf dem Suzuka Circuit zum zweiten Mal für das «Suzuka Eight Hours» getestet. Nach vier Yamaha-Siegen hintereinander will Honda das prestigereiche Langstrecken-Rennen am 28. Juli endlich wieder gewinnen. Im offiziellen HRC-Werksteam mit der Bezeichnung Red Bull Japan Post, das vom ehemaligen MotoGP-Star Tohru Ukawa geleitet wird, treten 2019 die beiden Japaner Takuma Takahashi (29) und Ryuichi Kiyonari (36) gemeinsam mit Stefan Bradl (29) an. Im Vorjahr setzten HRC und Ukawa das Trio Takahashi, Nakagami und Patrick Jacobsen ein. Das Team unterlag Yamaha nach acht Stunden um 30,9 Sekunden.

Takahashi hat in Suzuka den 8-h-WM-Lauf schon dreimal gewonnen, Haudegen Kiyonari sogar viermal. Stefan Bradl bestreitet am, Wochenende seinen ersten Endurance-WM-Lauf. Er fliegt heute nach Japan, weil am Mittwoch und Donnerstag bereits weitere Testfahrten stattfinden.

Nach dem Suzuka-Event fliegt Bradl sofort zurück nach Europa, weil er von 2. bis 4. August den Brünn-GP mit einer Wildcard bestreiten wird.

Stefan, mit welchem Gefühl trittst du bei deinem ersten Langstrecken-WM-Lauf an? Für Honda hat dieser Event einen riesigen Stellenwert. Suzuka kommt für Honda gleich nach der MotoGP.
Ja, das ist mir in den letzten Wochen auch bewusst geworden.

Teammanager Tohru Ukawa sagt seit einem Jahr, Honda müsse diesen Event in diesem Jahr nach vier Yamaha-Siegen in Serie um jeden Preis gewinnen.
Ich meine, man muss die Kirche im Dorf lassen. Man muss die Situation ein bisschen realistisch einschätzen. Es gibt starke Gegner wie das Kawasaki-Werksteam mit Rea, Haslam und Razgatlioglu und Yamaha mit van der Mark, Alex Lowes und Nakasuga. Das sind auch keine Nasenbohrer. Suzuki mit Guintoli darf man auch nicht unterschätzen.

Wenn man um jeden Preis gewinnen will, hast du dir extrem viel Druck auf. Meiner Meinung nach sollte man das Rennen nicht so angehen. man sollte das ein bisschen lockerer sehen. Natürlich muss man probieren zu gewinnen. Das ist der Plan. Aber diesen Plan haben die andern auch.

Aber solche Aussagen unterstütze ich in keinster Weise.

Wie siehst es bei dir von den Rundenzeiten im Vergleich zu Takahashi und Kiyonari aus?
Ich war beim zweiten Test nicht ganz so schnell wie beim ersten. Beim ersten Test im Juni war ich sehr schnell. Beim zweiten Test war ich nicht ganz so schnell, weil die Bedingungen ein bisschen heißer waren. Der zweite Tag war komplett verregnet. Wir haben auch viel rumgetauscht und probiert. Aber es ist alles im grünen Bereich. Ich habe schon noch Reserven, wenn ich schneller fahren muss. Ich habe alles im Griff und alles unter Kontrolle.

Beim ersten Test war bei eurem Red Bull Japan Post HRC-Team auch Moto2-Pilot Tetsuta Nagashima dabei. Wollte Honda ursprünglich mit drei Japanern fahren?
Nein, das glaube ich nicht. Er ist zwar dort auch gefahren. Er ist eher als Reservefahrer vorgesehen. Er ist eher als «back up» dabei.

Du willst das Red Bull Team auch deshalb nicht in die Favoritenrolle drängen lassen, weil bei diesen acht Stunden-Rennen so viel passieren kann. Es sind 60 Teams am Start, die Unterschiede zu den Rundenzeiten der Amateure sind eklatant.
Genau. In den acht Stunden kann so viel passieren. Der Rennverlauf wird oft auch vom Wetter stark beeinflusst.

Man kann nicht wirklich eine Prognose abgeben. Aber wenn HRC da antritt, ist es eines der Top-Teams. Das ist unbestritten und klar.

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