Bol d’Or fest in französischer Hand

Von Helmut Ohner
SRC Kawasaki gewinnt Bol d'Or

SRC Kawasaki gewinnt Bol d'Or

Die Mannschaft von SRC Kawasaki war auch heuer beim Bol d’Or nicht zu schlagen.

Gregory Leblanc, Loris Baz und Jérémy Guarnoni von SRC Kawasaki dominierten die 77. Auflage des Bol d’Or. Schon im Training zeigte das Trio, dass sie auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke in Magny Cours ihren Vorjahreserfolg unbedingt wiederholen wollten. Während des 24-Rennens gab es dann auch nur kurze Phasen, in denen nicht die Startnummer 11 an der Spitze der Zwischenwertung zu finden war. Im Ziel hatte das Kawasaki-Trio neun Runden Vorsprung herausgefahren.

Der zweite Rang fühlt sich für das Monster Yamaha Austria Racing Team wie ein Sieg an. Am Wochenbeginn musste in aller Eile noch Ersatz für den verletzten Josh Waters gefunden werden. Doch der südafrikanische Supersport-WM-Pilot Sheridan Morais konnte sich schnell an die Eigenheiten der Yamaha gewöhnen. Obwohl er und auch Teamkollege Broc Parkes keine Erfahrung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft vorzuweisen hatten, lieferten sie gemeinsam mit Igor Jerman eine fehlerlose Vorstellung ab.

Eine Oscar-verdächtige Darbietung sicherte Suzuki Endurance (Vincent Philippe, Anthony Delhalle, Julien da Costa) am Ende Platz 3. Nach einem Sturz ließ sich Vincent Philippe so lange am Streckenrand verarzten bis sich die Rennleitung zu einer Pace-Car-Phase entschieden hatte. Der schlitzohrige Franzose sprang eiligst von der Krankentrage, um sein Motorrad zurück an die Box zu steuern. Weil die Konkurrenten währenddessen vom Safetycar eingebremst wurden, verlor man nicht allzu viel Zeit auf die Führungsspitze.

Einen ganz schlechten Start erwischte das Team Bolliger Kawasaki. Horst Saiger stürzte bereits in der vierten Runde und musste das Motorrad zu einem kurzen Check an die Box steuern. Nach sechs Stunden machte es ihm Kollege Marc Wildisen nach, auch hier dauerte der anschließende Stopp in der Box nur kurz. Zu allem Überfluß wurde auch noch Jose Manuel Luis Mita von einem Konkurrenten abgeschossen. Dieses Mal dauert die Reparatur etwas länger und man war zu einer weiteren Aufholjagd gezwungen. Drei Stunden vor der Zielflagge ging nochmals wertvolle Zeit verloren, weil sich die Kawasaki nicht starten lassen wollte.

Nichts wurde es aus einem Sieg beim legendären Bol d’Or für BMW Motorrad France Thevent. Die Truppe um Teamchef Michael Bartholemy musste das Motorrad nach sechs Stunden abstellen. Der ehemalige Supersport-Weltmeister Karl Muggeridge musste an dritter Stelle liegend am Ende der Golf-Geraden wegen eines Bremsdefektes zu Boden. Nachdem das Motorrad wieder hergestellt war, nahm Sébastien Gimbert das Rennen zwar wieder auf, nur um nach einer Runde wieder die Box anzusteuern. Nach einer eingehenden Inspektion entschloss man sich zur Aufgabe. Damit wird es für die zweimaligen Vize-Weltmeister bereits nach der ersten Veranstaltung schwer, den angestrebten WM-Titel zu holen.

Auch die Mannschaft von Honda TT Legends war nicht vom Glück begünstigt. John McGuinness, Simon Andrews und Michael Dunlop waren bis zur 18. Rennstunde in aussichtsreicher Position als sie von einem Motorschaden zur Aufgabe gezwungen wurden.

Mit einem zweiten Platz starteten Jason Pridmore, Pedro Vallcaneras und Steve Mercer vom Team Penz13.com Franks Autowelt in die Saison. Die Gewinner des letztjährigen Endurance World Cups mussten sich in der Klassenwertung erst nach einer zweifelhaften Stop-and-Go-Strafe dem Junior Team LMS Suzuki (Baptiste Guittet, Etienne Masson, Nans Chevaux) knapp geschlagen geben und belegten in der Gesamtwertung den hervorragenden sechsten Platz.

Ergebnis

1. SRC Kawasaki (Leblanc, Baz, Guarnoni); Kawasaki XZ10R, 808 Runden. 2. Monster Yamaha Austria (Jerman, Parkes, Morais), Yamaha YZF-R1, 799 Rdn. 3. Suzuki Endurance (Philippe, Delhalle, da Costa), Suzuki GSX-R1000, 797 Rdn. 4. Yamaha France GMT94 (D. Checa, K. Foray, Lagrive), Yamaha YZF-R1. 793 Rdn. 5. Junior Team LMS Suzuki (Guittet, Masson, Chevaux), Suzuki GSX-R1000, 788 Rdn. 6. Penz13.com Franks Autowelt (Pridmore, Vallcaneras, Mercer), BMW S1000RR, 788 Rdn. 7. Team R2CL (Buisson, Dietrich, Giabbani), Suzuki GSX-R1000, 785 Rdn. 8. Honda National Motos (Junod, Metro, Four), Honda CBR1000RR, 784 Rdn. 9. Motors Events April Moto (Fastre, Lucas, Savary), Suzuki GSX-R1000, 783 Rdn. 10. Starteam PAM-Racing (Prulhiere, Maurin, Longearet), Suzuki GSX-R1000, 782 Rdn. Ferner: 17. Bolliger Kawasaki Switzerland (Saiger, Luis Mita, Wildisen), Kawasaki XZ10R, 766 Rdn.

WM-Stand

1. SRC Kawasaki. 40 Punkte. 2. Monster Yamaha Austria, 33.. 3. Suzuki Endurance, 28. 4. Yamaha France GMT94, 24. 5. Team R2CL, 21. 6. Honda National Motos, 19. 7. Maco Racing, 17. 8. RAC41, 15. 9. Bolliger Kawasaki Switzerland, 13. 10. FMA Assurances, 11.

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