Hattrick für Taddy Blazusiak
Red Bull Erzbergrodeo 2009
Dem 26-Jährigen Polen gelingt in der Hitzeschlacht am steirischen Erzberg somit, was an diesem Berg in 15 Jahren noch keinem gelungen ist: das Red Bull Hare Scramble dreimal hintereinander zu gewinnen. In einer Zeit von 01:41:46 führte er mit einem Respektabstand die elitäre Riege jener an, die der Berg nicht abgeworfen hat. Von den 500 Startern erreichen nur 21 das Ziel.
«Das ist das Limit, härter geht es nicht mehr! Ich bin komplett erledigt, aber auch unglaublich glücklich» , kommentiert Taddy Blazusiak (POL, KTM) völlig erschöpft seinen einmaligen Triumphzug am eisernen Giganten und bekommt von seinem Team noch unter dem Zielbogen die Bestätigung über die Verlängerung seines KTM-Werkvertrages. Obwohl körperlich nicht hundertprozentig fit, deklassiert der Pole, der 2007 scheinbar wie aus dem Nichts am Erzberg aufgetaucht ist, das restliche Starterfeld um gut 40 Minuten. Nach einem Start aus der dritten Reihe katapultiert sich Graham Jarvis (02:22:06, GBR, Sherco) auf den zweiten Platz vor; die unmenschliche Anstrengung ist ihm bei der Zielankunft ebenso ins Gesicht geschrieben wie dem Deutschen Andreas Lettenbichler (02:25:17, BMW), der nur wenige Minuten später das Gewinnertrio komplettiert.
Aus heimischer Sicht hat sich mit Seppi Fally ein junger Steirer den Prologsieg und somit die Nummer eins für das heutige Finale, ein vierstündiges Offroad-Martyrium mit dem Namen Red Bull Hare Scramble, gesichert. Im Laufe der knapp 40 Kilometer und 20 Checkpoints mit klingenden Namen wie Wasserleitung, Badewanne, Schrägaufzug, Munitionslager, Carl’s Dinner, Roof, Gerichtsgraben oder Märchenwald musste er den Platz des besten Österreichers an den zwölffachen Trialstaatsmeister Erich Brandauer abgeben, der 13. wird.
Hart, härter, Erzberg – galt auch bei der 15. Auflage des garstigsten und berüchtigtsten Off-Road Rennens der Welt. Startfrei für die erste von insgesamt zehn Startreihen gab es traditionellerweise um 12.00 Uhr Mittags. Stürze, ungewollte Rutschpartien, Materialschäden und Kräfte raubende Schiebepassagen waren das, was erwartungsgemäss folgte. Sechs No-Help Zonen, jede Menge Geröllmassen und loses Gestein waren die Würze für das ohnehin schon üppige Sonntagsmenü. Kochende Kühler, rauchende Vergaser und literweise Schweiss wurden vom begeisterten Publikum tausendfach beklatscht. Zusätzliche Erschwernis der diesjährigen Austragung: brütende Hitze von mehr als 30° zwang viele Fahrer zur Aufgabe, der Kreislauf machte diese Strapazen selbst bei den richtigen Profis nicht immer mit. Knapp zwei Dutzend Unerschütterliche durchquerten den erlösenden Zielbogen innerhalb der anberaumten Zeit. Für die Fahrer stand nach Ende der vierstündigen Rennzeit einstimmig fest, dass die Jubiläumsausgabe 2009 das bis dato härteste Red Bull Hare Scramble über Stock, Stein und Felsen war. Und wenn die Ziellinie auch nur wenigen vorbehalten war, so gab es dennoch 500 Sieger.