Opel feiert den vierten Europameistertitel in Folge
Der neue U27-Europameister Martins Sesks in Polen
Das ADAC Opel Rallye Junior Team hat bei der Rally Poland voll abgeräumt. Obwohl er beim vorletzten Lauf der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior U27) punktlos blieb, machte der erst 19-jährige Lette Martins Sesks vorzeitig den vierten Titelgewinn in Europas führendem Rallye-Nachwuchschampionat für Opel in Serie klar. Derweil feierte Teamkollege Tom Kristensson (27, Schweden) seinen ersten Laufsieg in der FIA ERC Junior U27 und fährt damit vor dem Finale klar auf Vizemeisterkurs. Zu guter Letzt hat das ADAC Opel Rallye Junior Team gute Chancen auf den Gewinn der Teamwertung.
Dabei war das Schotterspektakel rund um Mikolajki in Masuren gar nicht nach dem Geschmack des frischgebackenen Europameisters und seines Beifahrers Renars Francis verlaufen. Bereits in der vierten Wertungsprüfung am Samstag überschlug sich Sesks in Führung liegend und musste die erste Etappe abbrechen. Nach einer Blitzreparatur des Adam R2 durch das ADAC Opel Rallye Junior Team konnte der junge Balte tags darauf wieder mitmischen und tat dies mit zwei Bestzeiten in Folge auch sehr erfolgreich - bis er in der 12. Wertungsprüfung abermals vom rechten Pfad abkam und die Rallye Polen endgültig als Nullnummer abhaken musste.
Der Punktemodus der FIA ERC Junior U27 will es indes, dass nur vier der sechs Einzelergebnisse in die Endwertung eingehen. Dies bedeutet, dass Sesks die Rallye Polen komplett streichen und beim Finale Mitte Oktober in Lettland nicht mehr eingeholt werden kann. Um noch mit dem Teamkollegen gleichziehen zu können, hätte Kristensson in Polen neben dem Rallye-Sieg auch beide Etappenwertungen gewinnen müssen. Da er jedoch am Sonntag seinem spanischen Widersacher Efrén Llarena den Vortritt lassen musste, fuhr Kristensson statt der möglichen 39 "nur" 38 Gesamtpunkte ein - einer zu wenig, um Sesks im Titelkampf noch fordern zu können.
Entsprechend kommentierte Martin Sesks den größten Erfolg seiner Karriere mit gemischten Gefühlen: «Ich freue mich riesig über den Titelgewinn. Gemeinsam mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team konnten wir einmal mehr das enorme Potenzial des ADAM R2 unter Beweis stellen. Aber natürlich hätte ich diesen Triumph lieber mit einem guten Ergebnis gefeiert. Leider ist diese Rallye für uns alles andere als nach Wunsch verlaufen. Wir waren schnell, aber ich habe zwei Fehler zu viel gemacht. Es tut mir sehr leid, vor allem für meine Jungs, die am Samstag das kaputte Auto repariert und uns so den Restart am Sonntag ermöglicht haben. Ich danke allen für den unermüdlichen Einsatz. Ohne sie wäre dieser Titelgewinn unmöglich gewesen.»
Tom Kristensson und Copilot Henrik Appelskog strahlten unterdessen über beide Backen. «Das war überfällig», kommentierte der letztjährige Champion des ADAC Opel Rallye Cup seinen ersten JERC-Laufsieg für das ADAC Opel Rallye Junior Team. «Ich habe diese Rallye mit ihren superschnellen, flüssigen Schotter-Wertungsprüfungen unheimlich genossen. Hier mit dem Adam R2 am absoluten Limit unterwegs zu sein, war ein echter Genuss. Der Kampf mit Llarena und meinem Teamkollegen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Schade, dass Martin vorzeitig raus war, ich hätte das hier gerne bis zum Schluss mit ihm ausgefochten. Ich freue mich sehr für ihn. Er war das ganze Jahr über bärenstark unterwegs und hat diesen Titel verdient.»
Auch Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott freute sich über den erfreulichen Ausgang des Schotter-Spektakels: «Gratulation an Martin, der sich im Laufe der Saison extrem weiterentwickelt hat. Bei all seiner Jugend ist er nicht nur sehr talentiert, sondern auch ein intelligenter Typ, der lernwillig ist und hart an sich arbeitet. Ich freue mich auch für Tom, der in dieser Saison einige Rückschläge zu verkraften hatte, hier aber einmal mehr bewiesen hat, wozu er insbesondere auf Schotter imstande ist. Und natürlich ist der vierte Junior-Europameistertitel in Folge der beste Beleg für das enorme Leistungsvermögen des ADAC Opel Rallye Junior Teams und natürlich unseres Adam R2.»
Die sechste und letzte Saisonveranstaltung der FIA ERC Junior U27 geht vom 12. bis 14. Oktober im Rahmen der Rally Liepaja rund um die gleichnamige lettische Hafenstadt über die Bühne. Das Saisonfinale wird ein echtes Heimspiel für den frischgebackenen Junior-Europameister: Martins Vater Uldis Sesks ist der Bürgermeister von Liepaja.
Stand FIA ERC Junior U27 nach 5 von 6 Läufen (inkl. Streichresultat):
1. Sesks 132 Punkte (Europameister). 2. Kristensson 111. 3. Llarena 97. 4. Gago 67. 5. Vita 67. 6. Wagner 60. 7. Munnings 53. 8. Broz 37. 9. Hokkanen 36. 10. Stengg 21. 11. Blach Nuñez 15.