Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Russischer LMP1 mit weiterer Testfahrt in Spanien

Von Martina Müller
Als Vorbereitung auf den Einstieg in die FIA WEC absolviert der BR1 in Navarra aktuell die nächste Testsession. Am Steuer sitzen dabei unter anderem die russischen Motorsport-Stars Vitaly Petrov und Mikhail Aleshin.

In der anstehenden Saison der Sportwagen-WM (FIA WEC) wird es in der LMP1-Klasse ganz anders zugehen als noch im Jahr 2017. Porsche stieg letztes Jahr aus der Prototypen-Königsklasse aus und sorgte damit für Furore. Nun haben diverse private Konstrukteure die Königsklassen-Kategorie wieder für sich entdeckt. Einer von denen ist BR Engineering. Der russische Unternehmer Boris Rotenburg (daher die Abkürzung BR) hat mit dem italienischen Chassis Spezialisten von Dallara zusammen gespannt und einen LMP1 auf Kiel gelegt. Das BR1 genannte Fahrzeug hat bereits im letzten Herbst die ersten Testkilometer absolviert und wurde beim FIA-WEC-Finale in Bahrain der Öffentlichkeit präsentiert. Nachdem zuletzt auf dem 'Autódromo Internacional do Algarve' in der Nähe des portugiesischen Badeorts Portimão eine dreitägige Testsession stattfand, fährt der Wagen aktuell auf dem 3,933 Kilometer langen 'Circuito de Navarra' in Nordspanien.

Auf diesem winkeligen Kurs ist der BR1 in der Sprint-Konfiguration unterwegs. Für dieses Kit werden neue Elemente der Aerodynamik getestet. Im Hinblick auf die 24 Stunden von Le Mans erhält das Fahrzeug zudem eine eigenes Low-Downforce-Kit. Während des Tests in Navarra werden außerdem diverse Fahrwerkskomponenten aussortiert.

Ex-Formel-1- und Ex-DTM-Pilot Vitaly Petrov sowie Ex-IndyCar-Star Mikhail Aleshin führen die Testfahrt federführend an. Die beiden russischen Motorsport-Stars gelten in Bezug auf einen Cockpitplatz in der FIA-WEC-Saison als gesetzt.

Ebenfalls in Navarra am Steuer sitzen die russischen Nachwuchsrennfahrer Matevos Isaakyan und Egor Orudzhev. Sie bestritten 2017 nicht nur die 2017 World Series Formula V8 3.5, sondern auch einige Rennen in einem Dallara LMP2 in der European Le Mans Series (ELMS). Dort ließen sie ihr großes Potential aufblitzen, als sie das Rennen in Le Castellet souverän gewinnen konnten. Isaakyan/Orudzhev gelten ebenfalls als heiße Anwärter auf die Voll-Saison-Cockpits.

Zumindest bei den 24 Stunden von Le Mans könnte das genannte Quartett von weiteren Hochkarätern ergänzt werden. Zum einen verdichten sich die Gerüchte, dass Daniil Kvyat an der Sarthe in einen der beiden Wagen steigen könnte. Der 23-Jährige hat 2018 keinen Platz im Formel-1-Feld bekommen, woraufhin er bei Ferrari einen Job als F1-Entwicklungsfahrer annnahm.

Potenziell könnte auch Sergey Sirotkin in Le Mans den BR1 bewegen. Sirotkin hatte bereits einige Testfahrten mit dem russischen LMP1 unternommen. Doch nachdem er zwischenzeitig bei Williams als Vollzeit-Pilot in der F1 bestätigt wurde, genießt dieses Programm Priorität.

Neben dem BR1 treten 2018/19 auch der Ginetta G60-LT-P1 sowie der ENSO CLM P1/01 (ByKolles Racing Team) in der LMP1-Klasse an. Dazu kommen noch Rebellion Racing mit (vermeintlich) Oreca-Chassis und natürlich Toyota mit dem TS050 Hybrid.

Der Saisonstart der FIA WEC findet in diesem Jahr am 5. Mai bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps statt.


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