KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Timo Bernhard: «Eine unglaubliche Teamleistung!»

Kolumne von Timo Bernhard
Timo Bernhard (re.) mit seinen Teamkollegen Mark Webber und Bredon Hartley. Links: Teamchef Andreas Seidl

Timo Bernhard (re.) mit seinen Teamkollegen Mark Webber und Bredon Hartley. Links: Teamchef Andreas Seidl

Mit dem Sieg in Shanghai hat Timo Bernhard mit seinen Teamkollegen Porsche den Marken-Titel in der Sportwagen-WM gesichert. In seiner Kolumne bei SPEEDWEEK.com berichtet er regelmässig über seine Auftritte in der FIA WEC

Hallo, liebe Leser von SPEEDWEEK,

Nach dem Rennen in Fuji hatte sich das Blatt etwas gewendet. Wir lagen in beiden WM-Wertungen vor Audi und wurden vom Jäger zum Gejagten. Für uns war ganz klar dass wir so konzentriert weiter arbeiten wie bisher.

Auf der Strecke in Shanghai bin ich 2014 das erste Mal gefahren. Eine hervorstechende Besonderheit ist sicherlich die erste Kurve, die fühlt sich nämlich endlos an und wird immer enger. Eine weitere entscheidende Stelle ist die langgezogene Rechtskurve vor der Gegengeraden.

Letztes Jahr hatten wir ein gutes Qualifying, im Rennen kostete uns ein Reifenschaden jedoch einiges an Zeit und so war es am Ende nur Platz 6. Wir haben aber einiges über die Strecke lernen können, sie ist anspruchsvoll und der Reifenverschleiss entscheidend.

Im ersten Training haben wir intensiv an der Abstimmung gearbeitet. Wir konnten klar sehen, dass wir seit dem letzten Jahr grosse Fortschritte gemacht haben, denn die Fahrbarkeit und die Balance des Porsche 919 Hybrid haben sich klar verbessert.

Beim Qualifying am Samstag waren Mark und Brendon im Einsatz und haben wirklich einen Top Job geleistet und uns auf die Pole gebracht. Es war wieder einmal sehr knapp, die Audis waren ebenfalls sehr stark.

Aufgrund des Regens am Sonntag startete das Rennen hinter dem Safety-Car. Brendon fuhr den ersten Stint über 52 Runden bevor ich zum Einsatz kam. Die Strecke war immer noch nass und es stand richtig viel Wasser auf der Strecke. Ich musste mich erst dran gewöhnen, denn ich war vorher noch nicht im Nassen gefahren und wollte nicht zu viel riskieren.

Wir lagen alle ziemlich eng beisammen und ich hatte einige gute Positionskämpfe mit den Audis und mit Neel. Wir waren schnell und als die Strecke abtrocknete, das schnellste Auto von allen. Für den letzten Stint wurden Intermediates aufgezogen und Mark fuhr den Sieg nach Hause.

Es war nicht nur der 4. Sieg infolge für unser Auto, mit dem Doppelsieg konnte sich Porsche den Titel in der Herstellerwertung der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC frühzeitig sichern. Eine unglaubliche Teamleistung!

Ihr Timo Bernhard

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