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Nico Rosberg weg – Lewis Hamilton: «Nachfolger egal»

Von Mathias Brunner
Fahren 2017 Pascal Wehrlein und Lewis Hamilton für Mercedes?

Fahren 2017 Pascal Wehrlein und Lewis Hamilton für Mercedes?

​Lewis Hamilton und Nico Rosberg waren bis Ende 2018 bei Mercedes-Benz unter Vertrag. Nun fehlt Rosberg: Der Weltmeister ist zurückgetreten. Wieviel Mitspracherecht hat jetzt Lewis Hamilton?

Nach dem ersten Schock über den Rücktritt von Nico Rosberg müssen die logischen Fragen lauten: Mercedes, was nun? Wer soll 2017 an der Seite von Lewis Hamilton für Mercedes fahren?

Heiss diskutierte Frage derzeit in den sozialen Netzwerken: Welches Mitspracherecht hat Lewis Hamilton?

Der Engländer sagt dazu in Wien: «Ich bin kein Fahrer, der bestimmte Wünsche äussert, was den Stallgefährten betrifft. Ich weiss, dass Sebastian und Fernando sicherstellen, so etwas in ihren Verträgen zu haben. Ich will einfach gleiches Material, das ist alles. So lange ich fair behandelt werde, ist es mir einerlei, wer im zweiten Auto sitzt. Wir haben prima Chefs, die werden schon das Richtige tun. Ich konzentriere mich auf meinen Job.»

Eines hat Teamchef Toto Wolff wissen lassen, als es in einer lockeren Diskussion einmal um die Frage ging: Was würde passieren, wenn ein Pilot vorzeitig aufhört? Der Wiener machte klar: Das Haus Mercedes-Benz würde keinen Vertrag verletzen, den ein Pilot mit einem anderen Rennstall hat.

Wie so oft gibt es aber auch hier ein Hintertürchen: Wer weiss schon, welche Klauseln Spitzenpiloten wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso in ihren Verträgen verankert haben? Es wäre nicht das erste Mal, dass im Abkommen eines GP-Stalls festgelegt ist, dass er sein Team dann verlassen kann, wenn gewisse Vorgaben nicht erfüllt werden und/oder wenn ein Platz in einem Top-Team frei wird.

Zudem: Das ist Formel 1. Das Wort unmöglich haben wir längst aus unserem Wortschatz gestrichen.

Realistisch sind folgende Fahrer als Nachfolger von Nico Rosberg.

Pascal Wehrlein
Der Nachwuchsfahrer von Mercedes ist bei Manor noch nicht bestätigt. Niemand zweifelt an seinem Talent. Aber ist der 22jährige Sigmaringer bereits für den Schritt in ein Top-Team bereit? Zudem: Würde Wehrlein in der Saison 2017 von Lewis Hamilton nach Strich und Faden demontiert, bestünde die Gefahr, dass er abgeschrieben wird. Es wird noch komplexer: Wir haben 2017 ein neues Reglement, da ist Erfahrung gefragt. Wehrlein geniesst auf der anderen Seite einen sehr guten Ruf als Abstimmer. Und er hat in Teamchef Toto Wolff einen Fürsprecher.

Esteban Ocon
Der zweite Mercedes-Nachwuchsmann ist vor kurzen als künftiger Force-India-Fahrer verkündet worden. Für ihn gilt Ähnliches wie für Wehrlein: Talent natürlich, aber es besteht die Gefahr, ihn durch eine zu frühe Beförderung ins Weltmeister-Team zu verheizen. Schonfrist gibt es auf diesem Niveau keine, siehe Rückversetzung von Daniil Kvyat von Red Bull Racing zu Toro Rosso, zu Gunsten von Max Verstappen.

Valtteri Bottas
Wird von einer Firma gemanagt, bei welcher Toto Wolff Mitbesitzer ist. Der Finne ist für die nächsten zwei Jahre bei Williams verankert. Er wäre von der Erfahrung her der beste Mann für den Job. Aber würde ihn Williams gehen lassen? Denn die Erfahrung von Bottas ist 2017 bitter nötig, wenn im zweiten Auto der 18jährige Lance Stroll sitzt. Erneut stellt sich die Frage von entsprechenden Freistellungsklauseln. Ein Vertrag muss auch kein Hindernis sein: Force India liess Nico Hülkenberg zu Renault ziehen, obschon der Deutsche für 2017 einen Vertrag hatte.

Der grosse Unbekannte
Fernando Alonso hat selbst in schwierigen Zeiten beteuert, er werde seinen Vertrag bei McLaren-Honda erfüllen. Sebastian Vettel sitzt bei Ferrari bis Ende 2017 scheinbar fest im Sattel. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko hat in den vergangenen Monaten ein paar Avancen gegnerischer Rennställe abgeschmettert und wissen lassen: «Hände weg von unseren Piloten!»

Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell sagt: «Wir werden ein unglaubliches Gerangel um dieses freie Mercedes-Cockpit erleben. Und dann wird es sehr interessant sein zu erleben, wie sich dieser Fahrer dort macht.»

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