Pedro de la Rosa: Hoffnung für Alonso, McLaren, Honda

Von Mathias Brunner
​Der 105fache GP-Teilnehmer Pedro de la Rosa weiss: Die Lage von McLaren-Honda ist kritisch. Aber der frühere McLaren-Fahrer erkennt auch Hoffnung für seinen spanischen Landsmann Fernando Alonso.

Wer je Zweifel am Biss von Fernando Alonso hatte, der brauchte nur entlang des Circuit de Barcelona-Catalunya zu stehen – so wie der langjährige Formel-1-Fahrer Pedro de la Rosa (46). «Fernando Alonso fährt mit einer Wut im Bauch», lautete das Fazit seiner Beobachtungen entlang der Strecke.

«Der McLaren ist nervöser als ich es erwartet hätte. Ich sehe einen Fernando, der am Lenkrad mehr arbeiten muss als es ideal ist. Der Wagen wirkt in den Kurven 1 und 5 instabil und neigt dazu, Räder zu blockieren. Keiner attackiert jedenfalls so wie Fernando. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass der McLaren mit diesen breiten Reifen so unruhig ist.»

Wir haben McLaren-Teamchef Eric Boullier während der Tests darauf angesprochen, der Franzose spielte Probleme herunter. «Das Auto reagiert gut auf Änderungen. Die Fahrer sind da recht zufrieden. Auch ich habe einige Artikel gelesen und musste sofort an Donald Trump und seine «Fake News» denken. Da ging es um das Fahrverhalten des Wagens in den Kurven 1 bis 3. Hier muss ich sagen: Vergesst nicht, dass es sich hier um Hybridmotoren handelt. Wenn der Fahrer also aufs Gas geht, dann kommt ein Teil des Vortriebs aus der elektrischen Energie. Und die kann schlagartig wie ein Kippschalter kommen. Dann hast du auch noch einen Turbo. Das alles kann zu Schwierigkeiten mit der Fahrbarkeit führen, und genau das hatten wir. Wenn der Pilot also Gas gibt, neigt der Wagen zum Ausbrechen, und der Fahrer hat alle Hände voll zu tun. Obschon das Chassis an sich gesund ist.»

Inzwischen hat Fernando Alonso festgehalten: Der neue Honda-Motor ist weder kraftvoll noch standfest. Boullier seinerseits hat gemeint: Mit einem Mercedes-Motor würde McLaren Rennen gewinnen. De la Rosa sagt bei der Formel-1-Jahrespräsentation von Movistar F1: «Es kann nicht verleugnet werden – kein Team ist in Barcelona so wenig zum Fahren gekommen wie McLaren-Honda. Aber ich habe für Fernando Alonso, McLaren und Honda eine grosse Hoffnung: In diesem Jahr haben wir keine beschränkte Motorentwicklung mehr über dieses seltsame Wertmarkensystem. Die Motorhersteller können frei arbeiten. Und der Motor ist nun mal das grosse Problem von McLaren. Honda kann am Triebwerk ändern, was immer sie wollen, und ich bin überzeugt – der 1,6-Liter-V6-Turbo, mit dem die Japaner bald die Saison beginnen, das hat nichts mit jenem Aggregat zu tun, das wir im Sommer im McLaren erleben. Ich erwarte einen schwierigen ersten WM-Teil, aber wir reden hier vom besten Piloten, von Fernando Alonso, wir reden von McLaren und von Honda. Die sind in der Lage, das zu drehen.»

Viel Lob gibt es von Pedro de la Rosa für den neuen Ferrari: «Der Wagen wirkt sehr agil und liegt prima. Natürlich weiss ich nicht, wie wenig Sprit Ferrari herumfährt, aber die Strassenlage ist wirklich eindrucksvoll. Ich glaube, Ferrari kann zur Überraschung dieser WM werden, auch wenn Wintertests immer ein wenig schwierig zu deuten sind. Ich halte Ferrari für stark. Das einzige Fragezeichen für mich: Ob der Speed dazu reicht, um mehr zu erreichen als nur ein paar Rennen zu gewinnen. Zumal sie dazu auch noch Red Bull Racing schlagen müssen.»

Die Testbestzeiten von Barcelona

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Rundenzahl der Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Rundenzahl und Kilometer der Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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