Zak Brown: McLaren-Ehe mit Honda nicht zerrüttet

Von Mathias Brunner
Zak Brown mit seinen beiden Piloten Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso

Zak Brown mit seinen beiden Piloten Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso

​Der kalifornische McLaren-Direktor Zak Brown (45) will nichts davon hören, dass die Ehe zwischen dem Traditionsrennstall und dem japanischen Motorpartner zerrüttet sei: «Wir arbeiten gemeinsam an Lösungen.»

Wo McLaren-Honda in der Formel 1 gegenwärtig steht, hat Superstar Fernando Alonso in Melbourne schonungslos klargemacht: «Wir sind das Schlusslicht der Formel 1, das ist die Realität, das ist der wahre Stand der Leistungsfähigkeit. Und das wird sich in China und Bahrain brutal zeigen.»

Aber wie konnte der Asturier dann in Australien unter den ersten Zehn aufgeigen? Der zweifache Formel-1-Champion gab nach dem Rennen zu, dass ihn das selber erstaunt hat: «Selten sass ich in einem schlechteren Auto, mit dem wir uns völlig ungenügend auf die Saison vorbereiten konnten. Zudem musste ich auch noch brutal Sprit sparen, ab Runde 2 drehte ich die Leistung herunter. Und dennoch fuhr ich auf Rang 10. Ich konnte es selber kaum glauben! Wir profitierten von einem guten Start und auch vom Ausfall von Grosjean. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, das zu einem versöhnlichen Ende zu bringen, aber das war leider nicht möglich.»

«Es ist komplett unrealistisch zu glauben, dass wir dieses Auto bei den kommenden Rennen nochmals auf Startplatz 13 stellen oder auf einem zehnten Platz herumfahren. Melbourne hat seine eigenen Gesetze. Die Bahn ist eng und buckelig, und Erfahrung zählt hier etwas. Auf den kommenden Rennstrecken ist das anders, und wenn sich nicht schlagartig was verbessert, dann müssen wir uns auf sehr frustrierende Rennen vorbereiten.»

Im Fahrerlager herrscht die Meinung vor, dass die Ehe zwischen McLaren und Honda in ihrer grössten Zerreissprobe steht. Aber Briten wie Japaner dementieren, dass eine Trennung erwogen werde.

McLaren-Direktor Zak Brown im Fahrerlager des Albert Park Circuit: «Ich kann es nicht verleugnen – gewisse Probleme bei den Wintertests haben uns unerwartet getroffen. Yusuke Hasegawa von Honda hatte uns gewarnt, dass mit dem neuen Motorendesign gewisse Risiken eingegangen worden sind. Die Testfahrten verliefen nicht angenehm. Wir arbeiten hart daran, die Probleme zu lösen. Wer glaubt, dass die Arbeit stagniert, der kennt uns nicht. Der Infoaustausch ist intensiv, wir sind sehr oft im Honda-Werk von Sakura, Teamchef Eric Boullier ist so gut wie jede Woche in Japan.»

«Solche Probleme gibt es nun mal im Rennsport. Keiner sollte vergessen, dass Mercedes, Ferrari und Renault einen gewaltigen Entwicklungsvorsprung besitzen. Aber ich erinnere an den Fall Renault. Die hatten zu Beginn des Jahres 2014 auch enorme Probleme mit der Antriebseinheit, und doch haben sich sich gefangen. Sie konnten im Laufe des Jahres sogar drei Rennen gewinnen. Das zeigt – es ist sehr wohl möglich, verlorenen Boden gut zu machen.»

«Ich finde es nicht schwierig, meine Jungs motiviert zu halten. Ich bin sehr angetan davon, wie sie auf die Schwierigkeiten reagiert haben. Wenn du in der Geschäftswelt auf raue See triffst, dann kann das in der Belegschaft Spannungen erzeugen. Aber ich erkenne nur ein Gefühl von: „Wie schaffen wir das aus der Welt?“ Alle halten zusammen. Gewiss sind Fernando und Stoffel frustriert. Jeder kann das nachvollziehen. Aber das heisst nicht, dass wir aufgeben. Ich sehe die Partnerschaft mit Honda als gesund an, wir haben einen langjährigen Vertrag, und wir arbeiten uns gemeinsam aus den Problemen heraus. Alle Gespräche drehen sich nur um eines: Wie können wir gemeinsam besser werden?»

Sendezeiten Formel 1 2017

9. April, 8.00: GP China (Shanghai)
16. April, 17.00: GP Bahrain (Sakhir)
30. April, 14.00: GP Russland (Sotschi)
14. Mai, 14.00: GP Spanien (Barcelona)
28. Mai, 14.00: GP Monaco (Monte Carlo)
11. Juni, 20.00: GP Kanada (Montreal)
25. Juni, 15.00: GP Aserbaidschan (Baku)
9. Juli, 14.00: GP Österreich (Spielberg)
16. Juli, 14.00: GP Grossbritannien (Silverstone)
30. Juli, 14.00: GP Ungarn (Budapest)
27. August, 14.00: GP Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September, 14.00: GP Italien (Monza)
17. September, 14.00: GP Singapur
1. Oktober, 9.00: GP Malaysia (Sepang)
8. Oktober, 7.00: GP Japan (Suzuka)
22. Oktober, 21.00: GP USA (Austin)
29. Oktober, 20.00: GP Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November, 17.00: GP Brasilien (São Paulo)
26. November, 14.00: GP Abu Dhabi (Insel Yas)

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