McLaren-Junior Lando Norris (17): 2020 in Formel 1

Von Mathias Brunner
​Lando Norris (17) hat beim Hungaroring-Test verblüfft: Zweitbeste Zeit, nur WM-Leader Sebastian Vettel war schneller. Der McLaren-Zögling sagt, was der Test bei ihm ausgelöst hat und wie es mit ihm weitergeht.

Wer sich im Kartsport auskennt, dem war der Name Lando Norris schon länger geläufig, spätestens 2014 horchte auch die Monoposto-Welt auf: Mit 14 Jahren wurde Norris zum jüngsten Kart-Champion der Klasse KF. Er schlug dabei den Rekord eines gewissen Lewis Hamilton.

Drei Jahre später ist Norris die Sensation des Hungaroring-Tests. Er ist bei seinem ersten Einsatz in einem GP-Renner schneller gefahren als die Stammfahrer im Abschlusstraining zum Ungarn-GP. Gut, er hatte reichlich Reifen der weichsten Mischung zur Verfügung, die Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne im Qualifying nicht verwenden konnten, aber das schmälert die Anerkennung für Norris in keiner Weise.

McLaren-Direktor Zak Brown bezeichnet Norris als «kommenden Weltmeister». McLaren-Teamchef Eric Boullier als «künftigen Star im Grand-Prix-Sport».

Tatsächlich sammelt Norris Titel um Titel. 2015 wurde er britischer Formel-4-Meister, 2016 Champion in der Zweiliter-Formel Renault, dazu in der Toyota-Serie in Neuseeland. Diese Leistungen brachten ihm den «McLaren Autosport BRDC Young Driver Award» ein, und die Belohnung dafür war der McLaren-Test in Ungarn. Auch 2017 läuft es prima. Norris liegt in seiner ersten Saison in der Formel-3-EM auf dem zweiten Zwischenrang hinter Maxi Günther, nur 18 Punkte hinter dem Deutschen. Durchaus möglich also, dass dieser besondere junge Engländer auch die Saison 2017 mit einem Titel beenden wird.

Nicht nur in England ist Lando Norris für sein Formel-1-Debüt mit Lob überschüttet worden, der Junge selber bleibt eher cool. «Dieser Test ändert nichts. Denn in Sachen Formel 1 ist nichts weiter geplant. McLaren will mit Fernando und Stoffel weitermachen. Der Test hat irre Spass gemacht, aber mein Fokus bleibt ganz auf der Formel 3.» Da muss Lando am 19./20. August in Zandvoort ran.

Über den Einfluss von McLaren auf seine Karriere sagt dieser überaus vielversprechende junge Mann beim britischen Portal RealSport: «Ich stehe noch nicht an der Schwelle zur Formel 1. Aber ich habe jetzt zeigen dürfen, was ich kann. Zu einem Zeitpunkt meiner Karriere, an dem ich dafür bereit bin. Ich glaube, ich habe mich ganz ordentlich geschlagen. Und ich hoffe natürlich, dass sich daraus weitere Möglichkeiten ergeben. Als Behinderung für mein Ziel Formel-3-Titel sehe ich das nicht. Ich hatte ja genügend Zeit. Aber ich kann von McLaren sehr viel profitieren, in Sachen körperlicher und geistiger Vorbereitung beispielsweise. Du kannst nicht einfach so daherkommen, in einen Formel 1 einsteigen und nur so aus Jux und Tollerei ein paar Runden fahren. Das war ein Test, bei dem für das Team um wichtige Erkenntnisse ging. Sie vertrauen dir. Es war ein grosser Schritt für mich.»

«Klar war ich gespannt darauf zu sehen, wie ich mit so einem Auto zurechtkomme. Ich habe meine eigenen Erwartungen sogar übertroffen. Das Team scheint zufrieden zu sein mit meiner Arbeit. Das Lob von Zak Brown und Eric Boullier hat mich sehr gefreut. Sie kennen sich aus mit jungen Fahrern, umso gewichtiger ist ihr Wort. Das war ein gewaltiger Schub für mein Vertrauen. Ich weiss jetzt, ich kann mit einem GP-Renner umgehen.»

«Mein Ziel ist die Formel 1, ich hoffe, das schaffe ich in den kommenden zwei bis drei Jahren. Viel wird davon abhängen, ob ich in diesem Jahr den Formel-3-Titel hole. Ob ich danach in die Formel 2 gehe oder in die Super Formula wie Stoffel Vandoorne vor mir, das weiss ich nicht. Mit ist nicht so wichtig, wo ich fahre. Wichtig ist mir, dass ich viel lernen kann und gute Ergebnisse erreiche.»

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