Ross Brawn über irrwitzige Strafen: Erste Ideen

Von Mathias Brunner
Lawrence Stroll (Papa von Williams-Fahrer Lance Stroll) in Monza mit Ross Brawn

Lawrence Stroll (Papa von Williams-Fahrer Lance Stroll) in Monza mit Ross Brawn

​Ross Brawn – bei «Formula One Management» für die Entwicklung des Formel-1-Sports zuständig – gibt zu: «Das Strafsystem wegen neuer Motorteile müssen wir uns dringend ansehen. Wir haben erste Ideen.»

Neun Fahrer mit insgesamt 150 Strafplätzen – wer am Sonntagmorgen vor dem Rennen in Monza die Startaufstellung erarbeiten wollte, hatte eine Doktorarbeit vor sich. Noch vor dem Start zum Italien-GP herrschte Verwirrung: Eilig wurden den Grid-Girls Nummerntafeln aus den Händen genommen und woanders hingebracht. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Uns war nicht klar, wo unsere Mechaniker die Autos hinrollen sollten.»

Der Engländer Ross Brawn, Weltmeistermacher von Michael Schumacher bei Benetton und Ferrari, ist bei «Formula One Management» für die Entwicklung des Formel-1-Sports zuständig. Auch ihm ist der Unmut der Fans nicht entgangen, wie er im üblichen Rundbrief der Formel 1 nach einem Grand Prix zugibt: «Das ist ein Aspekt des Reglements, den wir uns dringend ansehen müssen. Im Kern ist das Vorgehen mit der Betrafung für weitere Motoreteile richtig, aber die Umsetzung ist für viele Fans schwer verdaulich.»

«Wir haben erste Ideen, wie wir das besser machen können. Nun müssen wir uns mit der FIA zusammensetzen und besprechen, wie wir diese Situation verbessern könnten.»

FIA-Präsident wirkt hilflos. Auf die Frage vor dem Italien-GP-Start, wie man dieses Durcheinander lösen könnte, meinte der Franzose: «Wir werden uns das bei den kommenden Sitzungen ansehen, aber eine Lösung ist nicht einfach zu finden.»

Wie auch immer die Lösung aussieht, die sich der kluge Ross Brawn einfallen lässt: Über Nacht geht das nicht. Brawn meint: «Wir hoffen, vor der Einführung der neuen Motorgeneration 2021 eine Lösung zu finden. Denn ich finde, die ganze Strafkultur aufgrund von Motorteilen ist bei den Fans überaus unpopulär. Wir müssen da ein wenig ausserhalb unserer üblichen Grenzen denken. Strafversetzungen findet kein einziger Fan lässig, wir sollten einen besseren Weg finden.»

Zahlreiche Leser fragen zu Recht: Wieso wird nicht das Team bestraft? Der Fahrer kann ja nichts dafür, wenn etwas am Motor kaputtgeht. Wieso gibt es keinen Punkteabzug? Doch in zahleichen Rennställen werden Punkteprämien ausbezahlt. Warum soll ein Mitarbeiter von McLaren finanziell bestraft werden, weil die Techniker von Honda ihre Hausaufgaben nicht gut genug gemacht haben?

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