Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mika Häkkinen: Fast für Lewis Hamilton in McLaren!

Von Mathias Brunner
​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen sagt, wie er um ein Haar 2007 neben Fernando Alonso einen McLaren-Mercedes gefahren hätte – und zwar anstelle des Engländers Lewis Hamilton!

In den vergangenen Monaten hat Mika Häkkinen in einer Reihe von Interviews immer wieder über verschiedene Aspekte seiner Karriere gesprochen, dies im Auftrag von Häkkinens Sponsor Unibet. So plauderte er aus dem Nähkästchen, wie wenig amüsiert Ayrton Senna war, als Mika bei seinem Debüt gleich mal schneller fuhr als der brasilianische Superstar.

Nun hat der heute 48jährige enthüllt, wieso aus seinem Test Ende 2006 für McLaren-Mercedes nicht ein GP-Comeback geworden ist.
Zur Erinnerung: Der 20fache GP-Sieger nahm Ende 2001 eine Auszeit, er war mental ausgebrannt nach mehreren Jahren WM-Duell gegen Michael Schumacher. 1998 und 1999 hatte Mika im McLaren-Mercedes die Nase vorn, dann siegte Michael Schumacher 2000 und begann eine unerreichte Serie von fünf Titeln in Folge.

Mika: «2002 nahm ich eine Auszeit, ich war 33 Jahre alt. Aber nach einigen Jahren juckte es mich wieder. Ich fühlte mich mental und körperlich bereit, in die Formel 1 zurückzukehren.»

«Ich begann sehr seriös zu trainieren. Ich flog nach England, um tagelang im Simulator von McLaren zu sitzen. Das war 2004 oder 2005. Ich war wirklich zu allem bereit.»

«McLaren war nicht das einzige Team. Ich hatte auch mit Williams gesprochen aber das ging so hin und her, und das schmeckte mir nicht. Finnen sind nun mal schwarz oder weiss. Wenn du etwas machst, dann steh dazu. Ich weiss, dass Vertragsverhandlungen immer eine komplizierte Sache sind, aber Fakt war auch, dass sie damals sicher keinen Piloten mit zwei WM-Titeln bekommen konnten. Es gab noch andere Punkte, die mich störten. Ums Geld ging es dabei nicht.»

Letztlich verrät Mika nicht, was ihn bei Williams störte. Dafür sagt der 161fache GP-Teilnehmer, wieso aus dem McLaren-Test im November 2006 in Barcelona keine GP-Rückkehr wurde. Das Team suchte einen zweiten Mann neben Fernando Alonso.

GP2-Champion Lewis Hamilton wurde erwogen, aber es war noch nicht in Stein gemeisselt, dass der Engländer den Platz wirklich bekommt.

Mika nimmt den Faden auf: «McLaren und Ron Dennis hatten mir vor der Auszeit 2002 gesagt – wann immer du zurückkehren willst, es steht ein Auto für dich bereit.»

Häkkinen schlüpfte in den McLaren MP4-21. «Auf der Piste kannte ich jeden Stein. Ich kannte auch noch viele der McLaren-Mechaniker. Einen Tag vor meiner Fahrt schaute ich mir an, was Lewis auf der Bahn so treibt. Am Ende seines Tages kollabierte die elektronische Motorsteuerung – sie überwachte nicht nur den Motor, auch das Getriebe und die Öffnung der Drosselklappe wurden von der MCU gesteuert. Wenn du einen Gang runtergeschaltet hast, dann sagte die Elektronik dem Motor, wieviel Gas ideal ist, damit beim Einlegen des tieferen Gangs die Hinterräder nicht blockieren.»

«Nach dem Defekt wurde bei mir eine ältere Elektronik eingebaut. Die hat mit dem neuen Motor gewissermassen nicht sprechen können. Die Synchronisation stimmte nicht. Jedes Mal, wenn ich das Bremspedal antippte, blockierten sofort die Räder. Unmöglich, so zu fahren. Ich sagte – Jungs, bringt das auf die Reihe, und dann setze ich mich morgen nochmals rein. Aber das hat nicht geklappt, die Räder neigten noch immer zum Blockieren.»

«Ich fuhr dann den ganzen Tag, aber es war klar: Das grundsätzliche Problem bleibt. Es fehlt ein neues Teil, das hätte eingeflogen werden sollen.»

«Aber so ist die Formel 1 nun mal: Du bist ständig am Problemlösen. Ich sagte mir: Will ich mir das antun? Letztlich war es gut, dass der Test nicht so verlaufen ist, wie ich es mir ausgemalt hatte.»

«Ich begann 1991 in der Formel 1, ich brauchte sieben Jahre, um mein erstes Rennen zu gewinnen. Ich wollte nicht nochmals warten. Ich war zweifacher Weltmeister, und das war gut so.»

Der Rest ist Geschichte: Lewis Hamilton schlug 2007 wie ein Blitz in der Formel 1 ein und balgte sich mit Fernando Alonso so lange, bis Kimi Räikkönen als lachender Dritter Dankeschön sagte und im ersten Jahr mit Ferrari Weltmeister wurde.

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