Nico Hülkenberg vor Brasilien: Schwarze Renault-Serie

Von Mathias Brunner
​Auf der brasilianischen Rennstrecke von Interlagos will Nico Hülkenberg seine Pechsträhne beenden. Cyril Abiteboul, der Geschäftsleiter von Renault Sport, ärgert sich über die Ausfälle.

Nico Hülkenberg ist in der Fahrer-WM auf den zwölften Zwischenrang abgerutscht. Seit seinem sechsten Rang in Spa-Francorchamps, dem ersten Rennen nach der Sommerpause, konnte der Emmericher nicht mehr punkten. Das soll sich in Brasilien ändern – in Interlagos war Hülkenberg immer besonders stark. Hier fuhr er bei Mischverhältnissen mit Williams 2010 sensationell zur Pole-Position, hier ist er bei jedem Auftritt in die Top-Ten gefahren – Achter 201, Fünfter 2012 (nun mit Force India), Achter 2013 und 2014, Sechster 2015 sowie Siebter 2016.

Der Le-Mans-Sieger von 2015 sagt: «Interlagos passt mir einfach, und ich mag auch die Stadt São Paulo, die hat das gewisse Extra. Mir taugen die Brasilianer, ich liebe das Essen, ich freue mich jedes Mal auf diesen Grand Prix.»

«Interlagos ist eine traditionsreiche Strecke, auf welcher zahlreiche Titelentscheidungen stattgefunden haben. Mir sind solche Pisten sehr sympathisch, dazu kommt die Begeisterungsfähigkeit der Fans. Die Strecke ist kurz, aber hat ihre Tücken. Die Piste wird im Gegenuhrzeigersinn befahren und ist buckelig, das geht beides auf den Nacken.»

«Wenn du auf eine Bahn zurückkehrst, auf welcher du die perfekte Runde zur Pole-Position gefahren bist, dann reist du schon mal mit einem Lächeln an. 2012 habe ich hier auch lange das Rennen angeführt, aber dann hatte ich Pech und bin an einem Podestplatz vorbeigerasselt.»

Vorbeigerasselt ist auch Renault, nämlich an richtig gemachten Hausaufgaben für Mexiko – Motordefekte beim Werksteam, bei Toro Rosso, bei Red Bull Racing, im Training wie im Rennen. Die Maximalbelastung der Welle zwischen Turbolader und elektrischem Generator war von den französischen Motortechnikern falsch berechnet worden. Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul: «Das war inakzeptabel. Wir haben es nicht verstanden, die Balance zu finden zwischen Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Wir haben in diesem Jahr an Power zugelegt, nun müssen wir an der Standfestigkeit arbeiten.»

Das ist auch bitter nötig. Einst wurde in Frankreich davon gesprochen, dass Renault Rang 5 in der Markenwertung erringen wolle, nun sind die Gelben mit 48 Punkten Siebte, nur noch einen Zähler vor Haas. Renault ist schneller, aber die Haas-Auto kommen regelmässiger ins Ziel.

Chassis-Chef Nick Chester: «In Mexiko sind wir auf 2240 Meter über Meer gefahren, in Brasilien werden es nur noch knapp 800 Meter sein. Das ist einfacher, was Kühlbedarf und Einstellung des Laders angeht. Ein Fragezeichen ist immer das Wetter. Jedes zweite Rennen in den vergangenen zehn Jahren wurde von Regen beeinträchtigt.»

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