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Sergio Marchionne (Ferrari): Lange Ohren für Vettel

Von Mathias Brunner
Sergio Marchionne

Sergio Marchionne

​Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat zwar vor kurzem seinen Star-Piloten Sebastian Vettel gelobt. Aber wenn der Firmenchef auf die entgangenen Titel 2017 zurückschaut, gibt es auch Tadel für die Fahrer.

Im Rahmen des Mexiko-GP hatte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne seinem Star-Fahrer Sebastian Vettel Rosen gestreut: «Die Quali-Runde von Vettel in Mexiko war grandios. Sebastian ist ein phänomenaler Fahrer, und wenn ich nicht wüsste, dass er Deutscher ist, ginge er glatt als Italiener durch – denn er ist ein recht gefühlsbetonter Bursche, dem hin und wieder auch mal die Emotionen durchgehen.»

Und genau das ist einer der Gründe, wieso Ferrari 2017 letztlich bei Fahrern und Marken keinen Titel einfahren konnte. Die WM-lose Phase dauert nun seit 2007 (Kimi Räikkönen) bzw. 2008 (letzter Konstrukteurs-Pokal, der nach Maranello ging).

In der Telefonkonferenz mit Wirtschaftsanalysten sagt der 65jährige Sergio Marchionne auf die Frage, ob Ferrari nicht ein wenig glücklos gewesen sei: «Ich glaube nicht an Glück oder Pech. Die WM-Niederlage ist für mich, besonders in der zweiten Saisonhälfte, eine Kombination aus technischen Gebrechen und Fahrfehlern, oder sagen wir Fehleinschätzungen der Piloten.»

Marchionne muss gar keine Orte erwähnen, die Ferraristi wissen auch so, wovon er spricht: Vettels Austicker in Baku, als er hinter dem Safety-Car Lewis Hamilton in Autoscooter-Manier ins Auto bretterte, überzeugt davon, dass der Engländer ihn Sekunden zuvor eingebremst hatte. Und dann die Startkollision von Singapur, als Vettel seine Position gegen Verstappen verteidigte und nicht sehen konnte, dass von hinten der hervorragend gestartete Kimi Räikkönen angeschossen kam. Dazu kamen Defekte in Malaysia und Japan.

Marchionne weiter: «Wir haben eine Menge gelernt. Allerdings auf sehr schmerzliche Art und Weise. Die zweite Saisonhälfte hat einige Schwächen offenbart, die werden wir ausmerzen, dann erleben wir 2018 eine hoffentlich bessere Saison.»

Aber nicht alles ist für den Spitzenmanager schlecht. «Ich bin der vielleicht härteste Kritiker, was das Management unseres Formel-1-Einsatzes angeht. Doch wenn ich vor einem Jahr gesagt hätte, dass wir in der ersten Saisonhälfte 2017 auf WM-Kurs segeln, dann hätte mir das gewiss keiner abgekauft. Wenn ich daran denke, wo wir herkamen, dann haben wir uns sehr gut geschlagen. Aber wir haben unser Ziel nicht erreicht. Ich bedaure, dass wir nicht besser abgeschnitten haben. Aber das Auto ist konkurrenzfähig. Um genau zu sein, halte ich es für das vielleicht beste Formel-1-Fahrzeug.»

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