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Heidfeld kontert Vettel: «Formel E herausfordernd»

Von Andreas Reiners
Nick Heidfeld

Nick Heidfeld

Den peinlichen Post von Lewis Hamilton konnte Nick Heidfeld nicht einfach so stehen lassen. Außerdem hebt der Deutsche bei SPEEDWEEK.com die Vorzüge der Formel E hervor.

Nick Heidfeld ließ sich die Chance nicht entgehen. Die Vorlage, die Lewis Hamilton lieferte, war auch zu gut. Der Brite hatte am vergangenen Sonntag ein Video gepostet von Heidfelds Crash mit Nico Prost. Er regte sich dabei tierisch über Prost und die FIA auf und sorgte sich sehr um Heidfeld. Damit zog der Formel-1-Weltmeister allerdings eine Menge Hohn und Spott auf sich.

Zu dem Video schrieb der 32-Jährige: «Ich versuche, die anderen Formelsport-Serien im Auge zu behalten und habe mir deshalb einige Formel-E-Videos angesehen. Dieses hier musste ich teilen. Sollte die FIA diesem Fahrer keine Sperre geben, bin ich empört. Das ist eines der gefährlichsten Manöver, die ich in meinem Leben gesehen habe und diese erbärmliche Fahrweise ist inakzeptabel. Ich hoffe, Nick Heidfeld ist okay?»

Nun, das Problem dabei war: Der Crash passierte im Jahr 2014. Der 62-fache GP-Sieger löschte den Instagram-Eintrag denn auch wieder. Heidfeld hatte sich aber einen Screenshot gesichert. Und konnte sich einen Konter nicht verkneifen. Schließlich war das Tor leer.

«Danke und sorry an Lewis Hamilton, dass ich deinen gelöschten Post aufgreife. Dieses offene Tor war aber einfach zu gut, um nicht zu verwandeln», schrieb Heidfeld zu seinem Video. Dort sagte er: «Ich bin sicher gelandet. Auch wenn sich die Landung nach diesem Crash in Peking angefühlt hat wie eine Ewigkeit. Aber das war vor drei Jahren. Jetzt bin ich von meinen ersten Rennen in Hongkong zurück. Ich kann dir versichern, dass ich seitdem viele Rennen mit Nico gefahren bin, fast ohne Probleme.»

Fakt ist: Hamilton mag in der Winterpause der Formel 1 andere Serien verfolgen. Die Formel E gehört offenbar nicht dazu, zumindest nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit. Die wächst, was die Elektrorennserie betrifft, auch wenn die immer noch polarisiert.

Sebastian Vettel sagte zuletzt beim SonntagsBlick: «Für mich ist das nicht die Zukunft. Die E-Mobilität steht zurzeit weltweit hoch im Kurs. Jeder aber, der sich mit Motor- und Rennsport identifiziert und ehrlich ist, der kann mit der Formel E nicht viel anfangen.»

Dabei ist der Sound noch nicht einmal das größte Problem, das der 30-jährige Deutsche bei den rein elektrisch angetriebenen Formelsport-Rennern beklagt. «Vor allem sind die Autos nicht sehr schnell», betont er, und erzählt: «Viele Piloten, die dort fahren, haben mir gesagt, dass das Fahren nicht sehr aufregend ist.»

Viele Piloten in der Formel E heben aber vor allem das Positive hervor. Wie Heidfeld, der seit der ersten Saison dabei ist. «Die Formel E ist nicht angetreten, um die Formel 1 zu ersetzen», stellte er bei SPEEDWEEK.com klar. Was er mag: «Wir haben extrem spannende Rennen, wo man kaum weiß, wer gewinnt. In der Formel 1 weiß man das viel häufiger. Wir sehen mehr Überholmanöver, obwohl wir auf Stadtkursen unterwegs sind. Die Serie ist zukunftsweisender als die Formel 1», so Heidfeld.

Der Deutsche hat zudem eine Entwicklung beobachtet: «Die Jugend interessiert sich mehr für die Formel E als für die Formel 1. Außerdem sehen wir an der Strecke mehr Familien mit Kindern, was daran liegt, dass es leiser ist.»

Der Sound ist zugleich aber auch ein großer Kritikpunkt. Die Formel E sei kein Motorsport, monieren Kritiker. Heidfeld widerspricht: «Das sehe ich nicht so. Es ist kein Motorsport mit Verbrennungsmotor, das ist aber auch das einzige, das mir dazu einfällt, um sachlich zu bleiben», so der 40-Jährige.

Heidfeld weiter: «Wir machen Motorsport auf sehr hohem Niveau, wir haben eines der stärksten Fahrerfelder. Dass immer mehr Hersteller kommen spricht auch für sich.»

Und was die angebliche Langeweile für die Fahrer betrifft: Ja, die Renner sind langsamer als die Formel-1-Boliden. Aber für die Piloten ist es «eine neue Herausforderung. Du musst so viele Dinge neu lernen: Energie haushalten., Lift and Coast, auf den Stadtkursen zu fahren», betont Heidfeld.

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