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Die Quali-Analyse von Marc Surer

Von Mathias Brunner
Marc Surer mit Nigel Mansell und Jackie Stewart

Marc Surer mit Nigel Mansell und Jackie Stewart

Sky-TV-Experte Marc Surer staunt über die Zeit von Mark Webber und glaubt, dass Mercedes unter Wert geschlagen worden ist. «Und aufgepasst auf McLaren!»

Das Fahrerlager in Monaco nach dem Abschlusstraining: VIP stehen leicht gelangweilt umher, der Blick schweift zu einem möglichen Anlaufpunkt für ein weiteres Glas Weisswein. Fans recken die Hälse, den gezückten Filzer im Anschlag. Wir treffen [*Person Marc Surer*] und bitten ihn um eine kurze Analyse des Abschlusstrainings.

Marc, nach der Bestzeit am Samstagmorgen wurde Robert Kubica von vielen als heisser Kandidat für die Pole-Position gehandelt. Was ist dann passiert?

Dann ist Red Bull Racing nochmal ein gewaltiger Schritt nach vorne gelungen, der sie – wie ich glaube – sogar selber ein wenig überrascht hat. Webber war am Morgen Dritter, [*Person Sebastian Vettel*] Fünfter. Ich hatte schon erwartet, dass die sich noch ein wenig verbessern würden, aber dass [*Person Mark Webber*] ein solcher Sprung gelingt, das hätte ich dann doch nicht erwartet.

Drei Zehntel, das ist nicht ohne ...

Genau, und das auf einer Strecke, wo das Feld eigentlich so dicht beisammen liegt, wie das freie Training ja auch gezeigt hatte. Zudem, das darf man nicht vergessen, ist Mark vier Zehntelsekunden schneller gefahren als Sebastian, das ist neu. Eine Wunderrunde von Webber!

Vettel selber hat gesagt, er hätte keine freie Runde gehabt und auch keinen richtigen Rhythmus gefunden.

Ja, das sind zwei ganz wichtige Faktoren, besonders hier in Monte Carlo. Du brauchst wirklich freie Bahn. Nur wenn du schon – noch relativ weit vorne – einen Wagen siehst, dann hast du das als innere Blockade schon im Kopf, selbst wenn der dich noch gar keine Zeit gekostet hat. Das kostete Konzentration.

Nico Rosberg war im ersten Quali-Segment Fünfter, im zweiten aber Schnellster. In beiden wird ja schon mit fast leerem Tank gefahren – was ist dann schief gegangen?

Wir haben das schon ein paar Mal beobachten können. Einfach gesagt: Du musst einfach alles auf die Reihe kriegen. Wenn nur Nuancen nicht stimmen, sagen wir: der Reifendruck nicht mehr optimal ist oder die Pneus nicht optimal auf Temperatur sind, dann ist die Chance auf Pole schon dahin. Da spielt letztlich auch der Zufall hin und wieder eine wichtige Rolle ...

Was ist dir mit den Augen eines Racers sonst aufgefallen?

Dass McLaren Mühe mit den weichen Reifen hatte, mit den harten aber superschnell unterwegs ist. Aufgepasst im Rennen also auf die McLaren, nur ob ihnen das von den Startplätzen 5 und 8 viel nützt, ist die andere Frage. Bei Ferrari andererseits hat der weiche Reifen gewiss geholfen, Massa ist auf einmal wieder bei der Musik. Die Autos reagieren also sehr unterschiedlich auf die weichen Pneus.

Wer wird morgen gewinnen?

Die Monaco-Logik sagt: Einer aus den ersten drei Startplätzen. Aus eigener Kraft kann [*Person Robert Kubica*] nur vorstossen, wenn ihm ein genialer Start gelingt. Sonst sieht alles nach einem Triumph für Red Bull Racing aus.

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