Fernando Alonso in Le Mans: Toyota dementiert Tricks
Fernando Alonso
Im Rahmen des Grossen Preises von Kanada war das schon ein Thema im Fahrerlager: Fernando Alonso fährt das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, eine Riesenkiste, so wie damals sein Einsatz beim Indy 500. Wann immer ich mich mit Kollegen über Alonsos Le-Mans-Abenteuer unterhalten habe, gab es zwei vorrangige Eindrücke: Erstens, enormen Respekt vor dem Allrounder Alonso. Un zweitens, die Gewissheit, dass Toyota alles daransetzen wird, um dem zweifachen Formel-1-Champion den Weg zum Sieg zu ebnen.
Aber Toyota dementiert jede Vorzugsbehandlung. Obschon sich jeder Zweitklässler zusammenrechnen kann: Mit einem Le-Mans-Triumph von Alonso erhielte der erste Sieg von Toyota in der Sarthe noch mehr Glanz. Ein Toyota-Sprecher in Le Mans: «Wir streben einen Doppelsieg an, aber beide Autos beginnen das Rennen mit der gleichen Siegchance.»
Zur Erinnerung: Im Wagen mit der Startnummer 7 sitzen der Engländer Mike Conway, der Japaner Kamui Kobayashi und der Argentinier José María López. Den Toyota mit Nummer 8 fahren Sébastien Buemi aus der Schweiz, der Japaner Kazuki Nakajima sowie Fernando Alonso.
Toyota hat beim ersten Langstrecken-WM-Lauf in Spa-Francorchamps gemerkt, wie gross die Magnetkraft von Alonso ist. Der erste grosse Sieg des Spaniers seit seinem Formel-1-Erfolg in Spanien 2013 (damals mit Ferrari) hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Der Rennverlauf nährte auch Gerüchte, wonach Toyota einem Sieg von Alonso alles unterstellt. Denn zum Schluss des Rennens hin kam vom Kommandostand der Befehl, Positionen zu halten.
Nach dem Rückzug von Porsche liegt der erste Le-Mans-Sieg für Toyota auf dem Silbertablett – vorausgesetzt, die Wagen laufen standfest. Vor zwei Jahren haben wir erlebt, wie das Auto von Buemi, Nakajima und dem Engländer Anthony Davidson in der letzten Runde stehenblieb, in Führung liegend!
Alonso-Stallgefährte Kazuki Nakajima fuhr Mittwochnacht Bestzeit in Le Mans, mit 3:17,270 min. Donnerstagabend geht die Quali weiter.