Immer wieder wurde davon gesprochen, den Grossen Preis von Russland in der Olympiastadt Sotschi mittelfristig zum Nacht-GP zu machen. Wir sagen, weshalb das so bald nicht passieren wird.
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Nachtrennen sind chic: Singapur ist in kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Grands Prix geworden. Das Finale von Abu Dhabi beginnt jeweils mit Sonnenuntergang, und die Yas Marina entfacht in der Nacht ihren magischen Zauber. In Bahrain hat das Interesse stark zugenommen, seit wir in der Nacht fahren. Logisch enstand auch in Russland die Frage: Wieso veranstalten wir den WM-Lauf auf dem Olympiagelände von Sotschi nicht als Nachtrennen?
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Kurz nach dem ersten Grossen Preis von Russland in Sotschi dachte der damalige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone schon einen Schritt weiter. Der Engländer wollte das Rennen mit dem Hintergrund von tausenden LED-Lampen sehen, die an Dächern der Austragungsstätten der Olympischen Spiele angebracht sind. Tatsächlich sind die Sportstätten nachts prachtvoll beleuchtet, ebenso das Kongresszentrum, das mit seinen Türmchen ein wenig nach Disneyland aussieht. Und auch der Lunapark würde einen hübschen Hintergrund erzeugen. Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke auf die Frage, wie aufwändig eine Umstellung zum Nachtrennen wäre: "Das kommt auf die Beleuchtung drauf an. Machbar ist alles. Das sind aber Speziallampen, und die haben eine Lieferzeit von einem halben Jahr. Dazu brauchst du eine Bauzeit von drei bis vier Monaten." 2017 ist der vierte Sotschi-GP über die Bühne gegangen, bei Postkartenwetter. Die Bilder mit stahlblauem Himmel und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund gingen um die Welt, ebenso adrett anzusehen wie die Schwarze See gleich daneben, mit so manchem Delfin. Der stellvertretende Premierminister Dmitry Kozak meinte gegenüber der Nachrichtenagentur Tass: "Wir haben ein neues Management-Team in der Formel 1, und es gibt berechtigte Zweifel, ob ein Nachtrennen sinnvoll wäre. Die TV-Bilder sind wichtig, und ich finde, das Meer und die Berge erzeugen einen wundervollen Rahmen für unser Rennen, das sieht im Fernsehen alles sehr hübsch aus." Kozak weiss: Von all dem wäre bei einem Nachtrennen nichts mehr zu sehen. Der Vertrag von Sotschi läuft bis 2025. Vorderhand wird es bei einem Tages-GP bleiben, die Pläne für ein Nachtrennen liegen in einer Schublade, sehr weit hinten. Damit Sie vom Tagesgeschehen aus Sotschi nichts verpassen – hier die Formel-1-Action aus Russland.
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