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Weltmeister Lewis Hamilton: «Fürchterliches Rennen»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton kämpfte mit den Reifen

Lewis Hamilton kämpfte mit den Reifen

​Den ganzen Mexiko-GP über lamentierte Lewis Hamilton über das Verhalten seiner Reifen. Nach dem Sicherstellen seines Titels meint der Engländer: «Das war ein absolut fürchterliches Rennen.»

Fast im Rundentakt meldete sich Lewis Hamilton am Funk seiner Mercedes-Mannschaft, um über die Reifen zu schimpfen. Die Antworten fielen unterschiedlich aus, mal wurde der Engländer ermuntert, mal wurde ihm erlärt, die anderen Fahrer würden auch mit körnenden Pirelli kämpfen. Am Ende reichte es für Hamilton nur zum vierten Platz, aber welche Rolle spielt das schon? Die Welt wird sich nicht daran erinnern, auf welchem Rang Lewis hier die Zielflagge gesehen hat, sie wird sich daran erinnern – in Mexiko 2018 ist Lewis Hamilton zum fünften Mal Weltmeister geworden, als erster Fahrer seit Michael Schumacher 2002, als dritter Fahrer nach Juan Manuel Fangio 1957 und Schumi.

Lewis drehte ein paar halbherzige Kringel, dann stellte er sein Auto zur neu geschaffenen Parktafel «Weltmeister».

Erste Stimme des Champions: «Ein seltsames Gefühl, auf diese Weise zum Weltmeistertitel zu fahren. Mein grösster Dank gilt den vielen Menschen, die zuhause für mich schuften. Das ist genau so ihr Triumph wie meiner. Ich weiss, wie viel sie jeden Tag investieren, und es ist mir wichtig, dass sie wissen, wie sehr ich ihre Arbeit zu würdigen weiss.»

«Das war ein äusserst merkwürdiges Rennen, um genau zu sein – nach einem guten Start war es ein fürchterliches Rennen! Die Reifen verhielten sich im ganzen Grand Prix sehr seltsam, ich habe keine Ahnung, was da passiert ist. Auch Valtteri Bottas hatte grosse Schwierigkeiten. Am Ende ging es nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu eiern.»

Um genau zu sein, war der Start von Lewis Hamilton raketengleich, er liess Ricciardo gleich hinter sich, Max Verstappen konnte die Führung nur mit Müh und Not verteidigen. Hamilton tat, was er angekündigt hatte, er hielt nicht dagegen. Es ging um die WM.

Dann begannen die Reifen von Hamilton zu körnen. Lewis schon in Runde 6: «Diese Reifen sind sehr zerbrechlich.» Ende der elften Runde holte er sich superweiche Pirelli ab.

Danach monierte Hamilton Vibrationen, Lewis jammerte: «Jungs, diese Reifen fühlen sich nicht gut an.» Pete Bonnington am Funk: «Wir beobachten das.»

Kurz darauf meinte Lewis: «Ich habe Mühe, haben wir noch andere Optionen?» Antwort: «Mach dir keinen Kopf, die anderen Fahrer haben auch Mühe.»

Letztlich waren die Silberpfeile an diesem Tag nicht scharf genug, um Red Bull Racing oder Ferrari zu gefährden. Auf diese Weise hat Ferrari auch den Kampf um den Markenpokal offengehalten.

Hamilton gab über Funk bekannt: «Mit diesen Reifen schaffe ich es nicht ins Ziel.» Die Rundenzeiten wurden immer schlechter. Mercedes holte ihn rein und schickte ihn auf den Quali-Reifen raus, also auf hyperweich.

Aber wo war die Haftkraft dieser kaugummiweichen Reifen hingekommen? Lewis: «Diese Reifen funktionieren nicht.» Sein Renningenieur Pete Bonnington: «Du musst diese Reifen Sorge tragen.» Lewis’ Antwort, leicht patzig: «Ich trage den Reifen immer Sorge.»

Gegen Schluss des Rennens rutschte Hamilton nur noch um die Kurven, er behandelte sein Auto wie ein rohes Ei. Es ging nur noch darum, endlich die karierte Flagge zu sehen.

Die schönste Szene an diesem mexikanischen Nachmittag: Sebastian Vettel unterbrach sein Interview mit David Coulthard, um Hamilton in die Arme zu schliessen, um herzlich und sportlich zum Titel zu gratulieren.

Es war Lewis anzusehen, dass er das zu schätzen wusste.

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