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Ferrari-Junior Mick Schumacher: Rote Flagge in Monaco
​Formel-3-Champion Mick Schumacher erzwang beim prestigeträchtigen Monaco-Rennen eine Rennunterbrechung nach seiner Attacke gegen Tatiana Calderón. Bizarre Situation in Monaco.
Formel 1
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Mick Schumacher hatte sich in seiner ersten Monaco-Qualifikation hervorragend geschlagen: Zweiter seiner Gruppe, das ergab Startplatz 4 zum Formel-2-Lauf im Fürstentum, dem vierten Hauptrennen nach Bahrain, Baku und Barcelona (am Samstag folgt hier noch ein Spritrennen). Mick erzählte: "Ich finde die Strecke grossartig, das Fahren ist sehr intensiv, eine Kurve jagt die andere, du hast keine Zeit zum Durchatmen. Aber der Kurs ist gleichzeitig flüssig, wenn du in einen bestimmten Rhythmus kommst, dann kannst du hier richtig schnell fahren."
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"Im ersten Teil der Quali musste ich mit einem Satz Reifen antreten, mit dem ich mir im freien Training einen Bremsplatten eingehandelt hatte. Von daher war die Zeit ganz in Ordnung. Als ich mir frische Pirelli abholte, war auf der Piste viel los, aber ich hatte Glück und erwischte zwei verhältnismässig freie Runden, die zweite war meine beste. Aber auch da waren noch einige kleine Fehler drin, ich hätte also noch einige Zehntel schneller sein können. Wenn ich daran denke, dass ich noch nie hier gefahren bin, dann darf ich mit meiner Leistung zufrieden sein." Eine vordere Startposition gilt in Monaco als Steilvorlage zu einem guten Rennergebnis. Mick hatte im Sprintrennen von Baku den fünften Platz herausgefahren, die Chancen standen gut, in Monaco das beste Formel-2-Ergebnis zu erkämpfen. Das war auch notwendig: Mit zwei Nullern in Barcelona war Mick auf den zwölften Tabellenplatz abgerutscht. Die Ausgangslage bei trübem Monaco-Wetter: Nick de Vries auf Pole vor Callum Ilott, wie Mick Teil der Ferrari-Fahrerakademie, dann Bahrain-Sprintsieger Luca Ghiotto, Mick Schumacher, McLaren-Nachwuchsfahrer Sérgio Sette Camara, der Indonesier Sean Gelael und GP3-Meister Anthoine Hubert. Wo war Tabellenführer Nicholas Latifi? Nur Startplatz 8 für den Kanadier, nachdem er von den Rennkommissaren bestraft worden war – drei Ränge zurück, er war auf die Piste gefahren, obschon die Ampel am Ausgang der Boxengasse auf Rot geschaltet war.
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Das Startprozedere musste abgebrochen werden: Callum Ilott ruderte mit den Armen – ein Problem! Über Funk sagte der Engländer: "Der Motor hat einfach abgestellt." Das Auto wurde zum Ausgang der Boxengasse geschoben. Vorteil Schumacher: Vor ihm stand jetzt niemand mehr.
Zweiter Versuch also: De Vries kam grandios weg, ganz schlecht hingegen Mick Schumacher, dessen Räder viel zu stark durchdrehten, nur die enge Monaco-Bahn rettete ihm den fünften Rang in die erste Kurve hinein. De Vries führte locker vor Ghiotto und Sette Camara, Mick Schumacher hinter Hubert Fünfter, der Deutsche machte ordentlich Druck. Mick hatte mit dem Grip von superweichen Pirelli darauf gehofft, dass er einen Sprung nach vorne machen würde, diese Rechnung ging erst mal nicht auf.
In der dritten Runde quetschte sich Mick vor der Mirabeau an Hubert vorbei, der Franzose hatte da ein wenig geschlummert. Nun machte sich Mick mit der besten Rennrunde auf die Jagd nach Sette Camara, der wie der führende de Vries und Luca Ghiotto auf der härteren Mischung unterwegs war. Mick fiel langsam zurück – waren die weichen Walzen schon am Ende? Von hinten erhielt Mick ein wenig Luft: Hubert musste sich gegen den drängelnden Honda-Junior Nobuharu Matsushita wehren. Renault-Nachwuchsfahrer Hubert löste das Problem auf seine Weise – er holte sich neue Reifen ab. Die Rennkommissare sprachen gegen vier Fahrer 10-Sekunden-Strafen aus, wegen Abkürzens in der ersten Kurve, gleich nach dem Start: Markelov, Alesi, Boschung und Calderón.
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Bis Runde 9 hatte de Vries seinen Vorsprung auf 3,4 Sekunden ausgebaut, Ghiotto 1,3 Sekunden vor Sette Camara – Mick Schumacher nur noch Zehnter, auch er hatte sich neue Reifen abgeholt. Hinter ihm Tabellenführer Latifi. Mick lag 45 Sekunden hinter Leader de Vries, ein Boxenstopp erfordert ungefähr 30 Sekunden. Mick musste sich gegen den aufrückenden Latifi wehren, der in dieser Phase des Rennens deutlich schneller war. Aber schneller sein und überholen, dass sind in Monaco bekanntlich zwei verschiedene Dinge. Beide schlossen schnell zu Tatiana Calderón auf. Latifi presste sich in der Loews an die Seite von Mick, aber Schumacher hielt dagegen, Fahrzeugkontakt, Micks Auto quer, aber beide konnten weitermachen. Allerdings wurde der Frontflügel an Latifis Wagen beschädigt – der Kanadier tauchte an die Box und holte sich einen neuen Flügel ab. Zeitlupenaufnahmen zeigten: Nicholas war nie in der Position, um Mick den Platz abzuluchsen. Der Mann aus Toronto war damit nur noch 15. Schumacher musste sich in Runde 19 mit Calderón abmühen, hinter ihm von der schnell aufrückende Westschweizer Delétraz. Mick attackierte in der Rascasse, das Auto von Calderón wurde umgedreht, Mick stand auch, Delétraz ebenfalls, eine wahre Pistenblockade – rote Flagge! Die Rennleitung verfügte: Alles Autos zurück in die Boxengasse.
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Das Auto von Mick schien unbeschädigt zu sein. Die Wiederholung zeigte: Mick hatte nur die Fahrzeugnase an der Innenseite von Calderón, und er stubste mit seinem linken Vorderrad das rechte Hinterrad der Kolumbianerin an, wollte dann hinten an der querstehenden Pilotin vorbeifahren und blieb hängen. Sportwagen-Weltmeister Anthony Davidson: "Tatiana fuhr eine recht weite Linie, daher sah Mick die Lücke. Aber diese Lücke ging wieder zu, damit hatte Schumacher keinen Raum mehr." Das Auto von Mick erhielt eine neue Nase.
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