Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Wolff: «Lewis Hamilton stellt alle Daten ad absurdum»

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton und Toto Wolff

Lewis Hamilton und Toto Wolff

Seit dieser Saison haben die Fahrer am Ende des Rennens noch einmal eine besondere Herausforderung. Denn jetzt gibt es für die schnellste Rennrunde einen Zusatzpunkt.

Heißt: Es kommt schon mal vor, dass sich Fahrer, die genug Vorsprung haben, noch einmal frische Reifen aufziehen. Früher war die schnellste Rennrunde Prestige, heute kann sie im Titelkampf theoretisch Gold wert sein.

Valtteri Bottas hatte sie beim Silverstone-GP inne, als Lewis Hamilton noch einmal den Hammer auspackt. Auf 32 Runden alten harten Reifen knallt er die schnellste Rennrunde hin – und das buchstäblich auf den letzten Metern, in der letzten Runde.

Besser ging es für ihn bei seinem Heimspiel nicht.

Dafür ließ er seinen Chef ratlos zurück. «Das verstehen wir nicht. Auch Valtteri hat gesagt, dass nichts mehr übrig ist in den Reifen für eine schnellste Runde. Dass er noch so eine hinlegt, stellt alle Daten, die wir haben, ad absurdum», lachte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Von RTL-Experte Nico Rosberg wurde Wolff gefragt, wie er das Duell zwischen Hamilton und Bottas zu Beginn des Rennens fand. Da kämpften beide mit harten Bandagen.

«Das war ok», sagte Wolff und verwies auf die Erfahrungen mit Rosberg und Hamilton als Teamkollegen. Die hatten die Grenzen mehr als einmal überschritten. «Ihr habt uns von 2014 bis 2016 gut trainiert. In England sagt man: It takes two for Tango. Eure Rivalität war auf einem anderen Level», so Wolff: «Das heute war faires Racing und spannend.»

Mit Bottas fühlte Wolff mit. Der Finne hatte Hamilton bei dessen Heimrennen die Pole weggeschnappt, das Rennen angeführt, die Angriffe abgewehrt, bis das Safety Car ihm den Sieg raubte.

«Das ist hart. Aber beide haben den Sieg verdient», so Wolff diplomatisch. Verdient er sich gerade die Vertragsverlängerung? «Er hat einen guten Schritt gemacht. Das war seine beste Leistung in dieser Saison bisher. Er gibt nicht auf. Er hat das, was nötig ist, um Lewis im Qualifying auf Augenhöhe zu begegnen.»

Die Konkurrenz war das in Silverstone nicht. Wolff: «Hier mit den Tempoeraturen waren wir das schnellste Auto, wir haben das Level gesetzt. Aber das kann bei anderen Rennen wieder anders sein.»


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