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Sebastian Vettel (Ferrari): «Das konnte keiner ahnen»

Von Mathias Brunner
Nach dem Grossen Preis von Mexiko

Nach dem Grossen Preis von Mexiko

​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel wirkte im Mexiko-GP über weite Strecken als potenzieller Sieger. Aber dann machte ihm Lewis Hamilton einen fetten Strich durch die Rechnung.

Im Fussball ist jeweils eine ganze Nation Trainer und weiss natürlich alles besser. In der Formel 1 sieht sich so mancher Fan als Experte und stellt nach der Ferrari-Niederlage im Autódromo Hermanos Rodríguez die Frage in den Raum: Hätte Ferrari beim Grossen Preis von Mexiko nicht strategisch anders vorgehen müssen? Härter gefragt: Hat Ferrari in Mittelamerika den Sieg verschenkt?

Der hinter Lewis Hamilton zweitplatzierte Sebastian Vettel findet: «Ich glaube nicht, dass jemand im Rennen hätte erahnen können, wie gut der harte Reifen halten würde. Was uns angeht, so war Charles auf einer aggressiveren Strategie als ich, daher habe ich versucht, behutsam mit meinen Walzen umzugehen. Das hat auch gut geklappt. Aber Mercedes war zum entscheidenden Zeitpunkt schneller.»

«Wir gingen davon aus, dass der harte Reifen zum Schluss des Rennens einbrechen würde und wir dann in einer guten Angriffsposition wären, aber dieser Einbruch kam nicht. Lewis hat das clever gemacht, und als wir Tempo machten, konnte er parieren.»

«Der Funkverkehr war intensiv, weil unklar war, welche Strategie die bessere ist. Ich hatte mit diesem Reifen ein gutes Gefühl, daher wollte ich länger auf der Bahn bleiben. Ich hatte auch im Hinterkopf, dass das Überholen in Mexiko nicht einfach ist, das haben wir zum Schluss des Rennens ja auch gesehen.»

«Zum Schluss des Rennens hin hatte ich ein paar Probleme mit der Fahrzeugbalance. Daher konnte Valtteri Bottas aufrücken. Aber mir war klar, dass er nicht so leicht an mir vorbeikommt.»

«Ich habe alles probiert, um Lewis in Atem zu halten, aber ich kam eben nicht nahe genug an ihn heran, um einen Angriff zu fahren.»

«Natürlich kann man danach die Strategie immer in Frage stellen, rückblickend waren wir vielleicht zu vorsichtig, aber in der Highspeed-Passage zwischen den Kurven 7 und 11 waren wir nicht ganz schnell genug. Man muss da schon fair sein und festhalten: Im Renntrimm waren die Silbernen einen Tick schneller.»

«Mercedes lag zunächst hinten und hatte nichts zu verlieren. Also haben sie etwas riskiert, und diese Rechnung ist für sie aufgegangen. Das muss man auch anerkennen.»


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