Brasilien: Norris 1., Verstappen straffrei, Hülki P3

Von Mathias Brunner
Lando Norris

Lando Norris

​Einziges freies Training zum São Paulo-GP im Autódromo José Carlos Pace von Interlagos: Lando Norris erzielt Bestzeit, Nico Hülkenberg glänzt mit P3, Max Verstappen entgeht einer Strafe.

Das Sprintformat ist gnadenlos: Nur 60 Minuten freies Training auf der Traditionsrennstrecke Autódromo José Carlos Pace von Interlagos, dann wird es (europäischer Zeit) 19.30 Uhr schon in die Qualifikation für den Sprint gehen.

Die 20 Fahrer hatten also extrem wenig Zeit, um die Abstimmung zu verfeinern, bevor es mit der Quali für den Sprint vom 8. November ernst wird. Da zählte jede Runde.

Erstmals in dieser Saison enthüllten die FIA-Dokumente: Kein einziges Team hatte neue Teile mitgebracht.

Bei nur 20 Grad Aussentemperatur (die Bahn 35 Grad warm) begann das Training mit fünf Minuten Verspätung: Im Senna-S musste die Bahn besser gereinigt werden, nachdem die klassischen Rennwagen aus dem Rahmenprogramm Dreck auf die Bahn geschaufelt hatten.

Die Flügelwagen mussten zunächst mal den Dreck aus dem Asphalt saugen, die ersten Zeiten wenig repräsentativ.

Nach zehn Minuten tauchte Fernando Alonso kurz an der Spitze auf. Kinder, wie die Zeit vergeht – vor 20 Jahren eroberte er in Interlagos seinen ersten WM-Titel.

Zur gleichen Zeit rutschte Red Bull Racing-Fahrer Yuki Tsunoda in Kurve 4 von der Bahn, zeigte einen halben Dreher und schlug links vorne, dann rechts hinten an – Aufhängungen malträtiert, Flügel kaputt, Reifensatz für die Tonne. Genau das braucht keiner bei nur 60 Minuten Training. Tsunoda brachte den Wagen zum General-Check an die Box.

Inzwischen WM-Leader Lando Norris an der Spitze, vor Russell, Verstappen, Sainz, Alonso, Piastri und Leclerc.

Nach 15 Minuten frische Reihenfolge: Russell nun vor Leclerc, dann Piastri, Verstappen, Norris und Hamilton.

Max Verstappen musste an der gleichen Stelle zaubern, wo zuvor Tsunoda die Kontrolle über sein Auto verloren hatte, aber der Niederländer hielt seinen Wagen auf Kurs.

Lando Norris brachte seinen McLaren mit rauchender Vorderradbremse an die Box, die Mechaniker guckten sich die Bescherung an.

Carlos Sainz (im hübschen Williams mit Gulf-Lackierung) rückte auf P3 hoch; am Donnerstag hatte der Spanier den Medientag ausgelassen, weil er eine Grippe auskurieren musste.

WM-Leader Norris kurz neben der Bahn, gleichzeitig hielt Oscar Piastri im anderen McLaren den Racing Bulls-Piloten Isack Hadjar auf. Der Pariser schimpfte wie ein Rohrspatz: «Ist Oscar blind oder was?»

Kurz darauf Verstappen wieder in Schwierigkeiten, an der gleichen Stelle, nochmals gut gegangen!

Stand nach 30 Minuten: Russell, Verstappen, Piastri, Sainz, Leclerc, Hamilton, die Bahn inzwischen 45 Grad warm.

Nach 35 Minuten Tsunoda wieder auf der Bahn, als erster Fahrer mit weichen Pirelli-Reifen.

Dazwischen schauten sich die FIA-Kommissare eine Szene zwischen Verstappen und Russell an: Max kam nach seinem Ausrutscher zurück auf die Bahn, und der Mercedes-Fahrer fühlte sich behindert. Aber die Regelhüter befanden – strafwürdig ist das nicht.

13 Minuten vor Schluss: Williams-Fahrer Alex Albon mit mittelharten Reifen neu an der Spitze. Die Bestzeit des in London geborenen Thai hielt nicht lange – der zweifache Saisonsieger Russell löste ihn gleich wieder ab, dann aber Sainz vor Ocon. Das zeigte, wie viel wert eine weichere Reifenmischung ist.

Kurz darauf Piastri neu an der Spitze, knapp drei Zehntel vor Norris. Oscar am Funk: «Die Piste baut mehr und mehr Grip auf.»

Max Verstappen liess die Abstimmung nochmals ändern, der Niederländer nicht zufrieden mit dem Handling seines Autos.

Der vierfache Weltmeister ging mit weichen Pirelli auf die Bahn, blieb aber im Verkehr hängen. Max brachte den Wagen zurück an die Box.

Nach einem Zweifach-Dreher von Lewis Hamilton hatte WM-Leader Norris das letzte Wort: Bestzeit.

Tolle Leistung von Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg: Platz 3.

Freies Training, Brasilien

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:09,975 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:09,998
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:10,594
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:10,606
05. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:10,616
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,645
07. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:10,681
08. Carlos Sainz (E), Williams, 1:10,686
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:10,707
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:10,744
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:10,794
12. Alex Albon (T), Williams, 1:10,807
13. Esteban Ocon (F), Haas, 1:10,906
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:10,961
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:11,070
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:11,160
17. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,368
18. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,493
19. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,526
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:11,763

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