Max Verstappen in Brasilien: Neuer Formel-1-Rekord
Max Verstappen in Brasilien vor Lewis Hamilton und Esteban Ocon
Max Verstappen und Brasilien, das ist fast immer Feuerwerk-Garantie: 2024 preschte der Niederländer von Startplatz 17 sensationell zum Sieg, 2025 raste er aus der Boxengasse zu Platz 3.
Dabei hat der 28-jährige Niederländer einen neuen Formel-1-Rekord aufgestellt: Keiner stand von so vielen verschiedenen Startplätzen kommend auf dem Podest – Max hat das geschafft von den Rängen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 14, 15, 16, 17, 18, 20 und nun aus der Boxengasse.
Verstappen hat mit seinem 124. Podestplatz inzwischen eine höhere Erfolgsquote als Lewis Hamilton: Max stand bislang bei 53,91 Prozent seiner Rennen auf dem Podest, Lewis bei 53,58 Prozent.
Verstappens fabelhafte Fahrt bedeutet – zum achten Mal hat es ein Fahrer geschafft, von der Boxengasse aufs Podest zu gelangen, das haben vor Max auch erreicht: Lewis Hamilton (letztmals vor Max, in der Saison 2014), Kimi Räikkönen, Rubens Barrichello, Sebastian Vettel, Nigel Mansell und Alain Prost.
Von weiter hinten gewonnen als Max in Brasilien von P17, das haben in der Formel 1 nur zwei Piloten: Der Brite John Watson in Long Beach (USA) 1983, da war der McLaren-Fahrer vom 22. Startplatz losgefahren. Und Rubens Barrichello beim Regen-GP von 2000 in Hockenheim, der Brasilianer im Ferrari.
Einen Sieg vom 17. Startplatz, das hatte die Formel 1 vor Max in Brasilien mit Kimi Räikkönen erlebt, 2005 in Suzuka (Japan) im McLaren. Und obiger Watson siegte ebenfalls vom 17. Startplatz aus, das war 1982 in Detroit, ebenfalls mit McLaren.
Ob Max Verstappens Siegesfahrt in São Paulo nun die beste Aufholjagd von allen gewesen ist oder ob die Podestfahrt von 2025 aus der Boxengasse sogar noch höher einzustufen ist, darüber werden die Fans leidenschaftlich diskutieren.
Und wir haben in der Königsklasse schon manch weitere Fahrt erlebt, welche die GP-Anhänger in Verzückung versetzte.
Lewis Hamilton musste 2021 als Letzter in den Sprint von Interlagos gehen, nachdem der Heckflügel seines Mercedes als nicht reglementkonform eingestuft worden war und er von der Qualifikation disqualifiziert wurde. Der Engländer zeigte dann eine meisterhafte Fahrt auf Platz 5.
Danach musste Hamilton erneut um fünf Ränge zurück, aufgrund eines Motorwechsels. Von Startplatz 10 fuhr der siebenfache Champion unwiderstehlich zum Sieg im Grand Prix von São Paulo.
Immer wieder staunen die GP-Fans über atemberaubende Darbietungen der besten Rennfahrer der Welt. Ferrari-Star Sebastian Vettel musste in Hockenheim 2019 als Letzter losfahren. Normalerweise sind da alle Chancen auf ein gutes Ergebnis dahin. Aber zum Glück ist die Formel 1 nicht normal: Vettel wurde im chaotischen Grossen Preis von Deutschland Zweiter!
In Abu Dhabi 2012 zeigte Vettel, damals noch für Red Bull Racing, eine verblüffende Fahrt von fast hinten bis fast nach vorne. Als Vorletzter (Pedro de la Rosa nahm aus der Boxengasse von Abu Dhabi noch hinter ihm Aufstellung) war der WM-Leader Vettel ins Rennen gegangen, als Drittplatzierter durfte er am Ende aufs Podest klettern!
Wir lassen bei den folgenden Zahlen das Indy 500 aussen vor. Das Spektakel in den USA zählte zwar in den 50er Jahren zur Formel-1-WM, aber ein veritabler Grosser Preis der USA war das nie, und GP-Renner verirrten sich nur selten in den Nudeltopf von Indiana.
Daher: Beim Grossen Preis von Grossbritannien 1954 ging der Argentinier Roberto Mieres mit seinem Maserati von Startplatz 32 ins Rennen und wurde Sechster – 26 Ränge gewonnen!
Im gleichen Rennen fuhr sein Landsmann Onofre Marimón von Startplatz 28 aufs Podest: Rang 3, 25 Ränge gewonnen!
In Estoril 1993 stürmte Damon Hill mit seinem Williams von Rang 26 auf 2, 24 Ränge gewonnen. Ein paar weitere bemerkenswerte Leistungen:
23 Plätze gewonnen
Nelson Piquet (BR) in Mexiko 1987: Von 25 auf 2
22 Plätze gewonnen
Ronnie Peterson (S) in USA 1972: Von 26 auf 4
Nigel Mansell (GB) in Frankreich 1989: Von 24 auf 2
Christian Danner (D) in USA 1989: Von 26 auf 4
Michael Schumacher (D) in Italien 1992: Von 25 auf 3
21 Plätze gewonnen
Emerson Fittipaldi (BR) in USA 1980: Von 24 auf 4
Carlos Reutemann (RA) in Italien 1980: Von 24 auf 3
John Watson (GB) in USA 1983: Von 22 auf 1
Niki Lauda (A) in USA 1983: Von 23 auf 2
Grandios, obgleich keine Siegesfahrt: 1967 preschte der unvergessene Lotus-Star Jim Clark in Monza von Pole-Position los und führte, dann kam er wegen platten Reifens zur Box. Das Wechseln kostete eine Runde.
Der Schotte ging als 16. wieder auf die Bahn. Clark brannte einen Rundenrekord nach dem anderen in den Asphalt, machte die eine Runde gut (!) und ging als Leader in die letzte Runde. Dann ging ihm der Sprit aus, mit stotterndem Motor wurde er Dritter.
Die Tifosi feierten ihn, als hätte er in einem Ferrari gewonnen.










