Marc Surer: «Lotus top, ist der Ferrari ein Flop?»

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean

Romain Grosjean

Einschätzung von Sky-TV-Experte Marc Surer nach Testtag 1: «Die Unterschiede zwischen den Autos sind frappierend.»

Ein Rennfahrer sieht einfach mehr. Ex-GP-Pilot Marc Surer hat sich entlang des Jerez-Kurses aufgestellt und für SPEEDWEEK das Fahrverhalten der neuen Modellgeneration unter die Lupe genommen.

Der Schweizer sagt: «Zunächst muss ich festhalten – es gibt grundsätzlich so viele Faktoren, die hier Einfluss haben, dass eine schlüssige Einschätzung nicht möglich ist. Faktoren wie aerodynamische Ausführung, Benzinlast, unterschiedliche Reifen, Motivation des Fahrers.»

Pardon?

Motivation des Fahrers?

Brennen denn nicht alle Piloten im Testfeld aufs Fahren?

Marc Surer präzisiert: «Fahrer wie Grosjean und Ricciardo sind ständig am Limit, das würde ich nicht von allen Fahrern behaupten. Aber bei beiden macht das Auto einen guten Eindruck, sowohl der Lotus als auch der Toro Rosso. Insgesamt macht mir der Lotus jedoch der beste Eindruck, weil Romain fast ohne Lenkkorrekturen seine Linien wischen kann.»

«Es fällt sofort auf, wenn ein Fahrer – wie etwa Paul Di Resta – im Langlauftest fährt, also viel Sprit an Bord hat. Die Fahrer zeigen dann lange Rollphasen, weil das Gewicht schiebt. Der Force India hinterlässt einen guten Eindruck, wenn auch nicht so gut wie Lotus.»

«Der Ferrari hingegen gefällt mir überhaupt nicht. Es ist zwar nicht so katastrophal wie vor einem Jahr, als wir mit freiem Auge erkennen konnten, dass der Wagen nicht gut liegt. Aber wer heute Felipe Massa bei der Arbeit zugeschaut hat, der merkt, dass der Brasilianer viel mehr Sägebewegungen am Lenkrad machen musste. Das Heck des Ferrari ist überdies zu unuhig.»

«Der Sauber ist unauffällig – weder aufregend schnell noch beunruhigend langsam. Nico Hülkenberg ist reichlich zum Fahren gekommen, und ich sehe bei seiner Arbeit nichts Falsches. Aber aufregend ist das nicht.»

«Den McLaren habe ich kaum gesehen, weil Jenson Button lange Pausen einlegen musste. Das Auto kann ich nicht beurteilen. Das gilt auch für den Mercedes, dazu war Rosberg einfach zu selten auf der Bahn.»

Und was gibt es zu den Kellerkindern zu sagen?

Marc Surer: «Der Caterham wird von Giedo van der Garde am Limit bewegt, aber die Zeiten sind einfach nicht da. Da ist viel Bewegung im Wagen, und trotzdem ist man von den Kurventempi beispielsweise eines Toro Rosso weit entfernt. Der Marussia hinkt offensichtlich hinterher, aber als ich auf der Bahn war, stand Max Chilton an der Box, also masse ich mir da kein Urteil an.»

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