Brasilien-GP: Ecclestone drängt, Boxen-Bau verspätet
Seit Jahren bietet das «Autódromo José Carlos Pace» einen jämmerlichen Zustand: Die Infrastrukur ist, gemessen an modernen GP-Anlagen, miserabel. Seit Jahren auch wird versprochen, dass zerfallende Bauten wie die Boxen-Anlage endlich ersetzt würden. Passiert ist nichts. Nun hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone klar gemacht: Ohne Erneuerungs-Arbeiten wird es über 2015 hinaus in Interlagos keinen Brasilien-GP mehr geben. Als Druckmittel führt er Verhandlungen mit potentiellen GP-Organisatoren in Rio de Janeiro. Die frühere Rennstrecke Jacarepaguá ist für die Formel 1 nicht mehr zu gebrauchen, ins Auge gefasst ist ein neuer Kurs auf dem Gelände eines früheren Militär-Stützpunktes.
Fernando Haddad, Bürgermeister der Stadt São Paulo, will handeln: Die Kosten für eine Frischzellenkur des Interlagos-Kurses werden auf 90 Millionen Dollar geschätzt – Kernstück ist ein neues Boxengebäude entlang der heutigen Gegengeraden. Haddad strebt einen Baubeginn im August an. Daher steht jetzt schon fest: die Anlage wird für den Brasilien-GP 2014 nicht fertig.
Der Vertrag zur Austragung eines Brasilien-GP läuft mit der Ausgabe 2015 aus. Die Südamerikaner streben ein neues Fünfjahres-Abkommen an. Das Problem von Haddad: Die Stadtkasse ist zu wenig gut gefüllt, um die Kosten für den Umbau zu stemmen. Er hat deshalb um Hilfe des Tourismus-Ministeriums gebeten. Als Argument hat Haddad vorgerechnet, dass die GP-Besucher jedes Jahr mehr als 100 Mio Dollar in der Stadt ausgeben.