Monza: Hautnah bei 340 km/h, gefährliche Randsteine

Von Mathias Brunner
Der kommende Italien-GP auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Monza ist eines der gefährlichsten Rennen der Saison. Die Fahrer lieben und hassen die Bahn zugleich.

Mit dem Monza-GP wird sich die Formel 1 für 2013 aus Europa verabschieden. Bei den Piloten hinterlässt die traditionsreiche Bahn im Parco di Monza einen zwiespältigen Eindruck: alle verehren die reiche Historie der Rennstrecke unweit von Mailand, aber sie fürchten auch die hohen Tempi – gerade in den Bremszonen darf da nicht viel schiefgehen, und bei Reifenproblemen wie damals in Silverstone wären schwere Unfälle programmiert. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost warnte nach den Pirelli-Problemen in England: «Wenn in Monza am Ende der Geraden bei 340 Sachen ein Reifen platzt, und wenn ich gleichzeitig an die verhältnismässig kleinen Auslaufzonen denke, dann kann dort ein Riesen-Unglück passieren.»

In Belgien schien Pirelli das Problem in den Griff bekommen zu haben, auch auf einer Bahn mit extremen Belastungen. Doch das hohe Tempo ist in Monza nur das eine, die Randstein-Hoppelei das andere. Wer sich in der Bremszone vertut, so wie Jean-Eric Vergne auf unserem Bild in Monza 2012, der ist bereits in argen Nöten.

Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg weiss: «In Monza benötigt man wenig Abtrieb, was eine Herausforderung ist, wenn man vor den Schikanen von 340 km/h auf Geschwindigkeiten von etwa 60 km/h abbremst. Die Strecke hat einen schlichten Grundriss, es ist aber nicht so einfach, wie es aussieht. Neben den Schikanen gibt es Stellen, die sehr technisch sind, ausserdem muss man die Randsteine optimal fahren.»

Tom McCullough, leitender Sauber-Ingenieur an der Rennstrecke, erhgänzt: «Monza ist eine einzigartige Herausforderung für Fahrer und Ingenieure. Dieser Hochgeschwindigkeitskurs erfordert die niedrigste Luftwiderstandskonfiguration der Saison. Die Strecke ist bekannt für ihre langen Geraden. Einzig die mittelschnellen Kurven und die zwei langsamen Schikanen sind Grip limitiert. Der Kurs ist an manchen Stellen ziemlich holprig, und die Autos müssen die Randsteine möglichst gut absorbieren – ein Auto, das hier zu unruhig reagiert, vermittelt kein Vertrauen und ist zu langsam. Oft werden Strategien mit weniger Boxenstopps bevorzugt, da man in der Boxengasse relativ viel Zeit verliert. Die Benzinmenge hat in Monza weniger Einfluss auf die Rundenzeit als auf anderen Strecken.»

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