FIA-Strafen 2014: Welche Fahrer müssen zittern?

Von Mathias Brunner
Eine solche Szene wird künftig ein Knöllchen setzen

Eine solche Szene wird künftig ein Knöllchen setzen

Das Strafpunktesystem für die Fahrer steht. Die Frage ist nun: Welcher von den Grand-Prix-Piloten muss am ehesten eine Rennsperre befürchten?

Artikel 4.2 des 2014er Formel-1-Sporgesetzes wird noch viel zu reden geben: Hier ist definiert – wer innerhalb von zwölf Monaten (Achtung: also nicht innerhalb einer Saison) mehr als zwölf Strafpunkte ansammelt, der muss einen WM-Lauf lang zuschauen. Damit sollen vor allem Wiederholungssünder angemessen bestraft werden. 2013 waren das vor allen anderen Esteban Gutiérrez, Giedo van der Garde, Romain Grosjean und Pastor Maldonado.

Der exakte Punktekatalog wurde mehrfach überarbeitet. Inzwischen hat man sich auf Folgendes geeinigt: Eine Verwarnung (wie etwa das Überfahren einer weissen Linie) ergibt ein Knöllchen, eine Durchfahrtsstrafe gibt zwei Strafpunkte, die gleiche Punktzahl gilt für ein Foul während des Trainings, das zu einer Strafe von «drei Rängen zurück in der Startaufstellung» führt (wie etwa leichtes Behindern eines Gegners). Eine Stop-and-Go-Strafe im Rennen gibt drei Strafpunkte, das Gleiche gilt für jede Form von Vergehen, das die Kommissare nach dem Training mit «fünf Ränge zurück in der Startaufstellung» ahnden (schweres Behindern eines Gegners). Muss ein Pilot wegen eines Fehltritts gleich um zehn Startplätze zurück (beispielsweise für das Verursachen einer Kollision), so erhält er fünf Punkte aufgebrummt.

Mit einer Welle gesperrter Fahrer ist 2014 dennoch nicht zu rechnen: Wäre der Strafenkatalog schon 2013 angewandt worden, dann hätte nur der Mexikaner Esteban Gutiérrez einmal zuschauen müssen: 15 Strafpunkte. Van der Garde hätte es auf 11 Punkte gebracht, Grosjean und Maldonado auf je 9.

Die Strafen für Motorprobleme

Im Detail ist nun auch im Gesetz verankert, welche Strafen es gibt, wenn die Wettbewerber mit den neuen Antriebs-Einheiten (V6-Turbomotor plus Mehrfach-Energierückgewinnung) technische Probleme haben und zu Ersatzteilen greifen müssen.

Die Antriebs-Einheit wird in Sachen Strafen in sechs verschiedene Elemente unterschieden. Fünf jedes dieser sechs Elemente dürfen im Laufe einer Saison maximal benutzt werden. Diese sechs Elemente sind: Der Motor, der Generator für die kinetische Energie, der Generator für die Hitze-Energie, der Energie-Speicher, der Turbolader, die Kontroll-Elektronik.

Sollte ein sechstes Element gebraucht werden, so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere sechste Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe. Braucht ein Fahrer beispielsweise einen siebten Lader, dann gibt es erneut eine Zehn-Ränge-zurück-Strafe. Für jedes weitere siebte Element wieder die fünf Ränge.

Wichtig dabei: Erhält beispielsweise Williams-Fahrer Valtteri Bottas die Strafe «zehn Ränge zurück», er steht jedoch auf Startplatz 17 (von 22), dann muss er den Rest der Strafe beim folgenden GP absitzen (also dort um die restlichen fünf Ränge zurück). Das gilt insgesamt aber nur für maximal zwei GP-Wochenenden.

Muss eine komplette Antriebs-Einheit getauscht werden, dann startet der betroffene Fahrer aus der Boxengasse.

Nicht zu vergessen: die neuen Achtganggetriebe müssen sechs GP-Wochenende lang halten.

Härtere Strafen für Boxengassesünder

Verschärft sind auch die Strafen für unachtsames Losfahrenlassen eines Piloten nach dem Reifenwechsel. Falls die Rennkommissare es als gravierend genug erachten, kann eine Rückversetzung in der Startaufstellung verhängt werden. Im Rennen gelten entweder eine Durchfahrts- oder Stop-and-go-Strafe oder eine Rückversetzung für den darauf folgenden WM-Lauf.

Die FIA will vor allem schlampige Arbeit beim Reifenwechsel (die zu losen Rädern führen) und Kollisionen in der Boxengasse verhindern.

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