Ferrari-Umfrage: 70% finden Pirelli-18-Zoll-Rad gut

Von Mathias Brunner
Die neue Formel-1-Radgrösse – von Pirelli im Rahmen der Silverstone-Testfahrten präsentiert – kommt bei den Grand-Prix-Fans gut an. Wird das Debüt des Niederquerschnittreifens vorgezogen?

Mit den meisten Neuerungen haben sich die Formel-1-Mächtigen in den vergangenen Monaten schwer getan: Die Fahrzeugnasen? Eine Beleidigung fürs Auge. Der Motorensound? Vielen nicht laut genug. Doppelte WM-Punkte beim Finale in Abu Dhabi? Also bitte!

Vieles davon hat sich im Laufe der Zeit relativiert: Während der vergangenen Rennen in Kanada, Österreich und England habe ich keinen Fan von den Nasen reden hören. Die meisten jener fachkundigen Silverstone-Besucher, die erstmals die neuen Turbo-Antriebseinheiten zu hören bekamen, waren verblüfft, dass der Sound gar nicht so schlecht sei wie immer geschimpft wird. Ins Finale mit den doppelten Punkten hat man sich ergeben.

Die neuen Aufreger heissen FRIC und 18-Zoll-Rad.
Über das mögliche Verbot des Aufhängungs-Ausgleichssystems haben wir in den letzten 24 Stunden ausführlich berichtet (zum Nachlesen klicken Sie bitte HIER). Wir sind Ihnen aber noch schuldig, wie die Ferrari-Umfrage in Sachen neuer Radgrösse ausgegangen ist.

Zur Erinnerung: Ferrari hatte seine Fans dazu eingeladen, darüber abzustimmen, ob man die Umstellung auf Niederquerschnittreifen (18 Zoll statt wie bislang 13 Zoll) gut finde. Mehr als 3000 Formel-1-Freunde haben an dieser Abstimmung teilgenommen. Gemäss Ferrari haben sich 70% der Fans für die neue Radgrösse ausgesprochen.

Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Viele dachten, der Look eines Formel-1-Renners würde sich mit den neuen Rädern dramatisch verändern. Aber ich finde, ein solches Auto sieht gar nicht übel aus.»

Hembery weiter: «Innerhalb der Formel-1-Kommission haben wir über zahlreiche verschiedene Regeln diskutiert, was die künftigen Felgengrössen angeht. Sogar ein Schritt zu 20-Zoll-Felgen ist nicht ausgeschlossen. Wir fanden – die Menschen können sich vielleicht mehr unter diesem Thema vorstellen, wenn sie ein solches Rad mal im Einsatz sehen.»

Hembery hat anklingen lassen, dass die Mailänder bereit wären, sollte beschlossen werden, die neue Radgrösse ein Jahr früher als anvisiert schon 2016 einzuführen.

Testfahrer Charles Pic ist verblüfft

Und was sagt der Mann hinter dem Lenkrad – Lotus-Testfahrer Charles Pic?

Der Franzose ging mit einem Lotus auf die Bahn, der mit veränderter Bodenfreiheit und geringfügiger Modifikation der Aufhängung auf die neuen Walzen angepasst war. Der frühere GP-Fahrer von Marussia (2012) und Caterham (2013) war angewiesen worden, sicherheitshalber den Randsteinen fernzubleiben und es auch ansonsten in den Kurven bitteschön nicht zu übertreiben. Auch auf den Geraden durfte nicht Vollgas gegeben werden.

Pic fand den Wagen überaus nervös, vermisste die Haftkraft der gewohnten Reifen und blieb zunächst neun Sekunden pro Runde über konkurrenzfähigen Zeiten, konnte diesen Wert dann aber rasch auf zwischen fünf und sechs Sekunden drücken.

Dennoch glaubt der Franzose: «Dieser Reifen verkörpert eine komplett andere Philosophie, die Rennwagen müssen anders entworfen werden und die Fahrer werden sich vom Fahrstil her anzupassen haben. Das ist ein erheblicher Schritt. Was die Ästhetik angeht, so wird es sein wie immer – einigen wird es gefallen, anderen nicht.»

Und doch: So ganz neu ist das alles nicht, wie das Bild beweist, das Stuart Dent getwittert hat.

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