Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Fernando Alonso: Lokalmatador an der Spitze

Von Vanessa Georgoulas
Alonso schoss in seinem Eifer Heidfeld ab

Alonso schoss in seinem Eifer Heidfeld ab

Spanien darf sich freuen: Keiner war im zweiten Freien Training so schnell wie Lokalmatador Fernando Alonso.

Gleich von Anfang an kämpften die Formel-1-Piloten beim zweiten freien Training in Valencia mit voller Kraft. Vor allem Lewis Hamilton, der am Morgen noch langsamer als Teamkollege Heikki Kovalainen unterwegs war, gab gleich Vollgas – und bekam postwendend die Quittung für seinen Vorwärtsdrang: Keine zehn Minuten nachdem die Boxenampel auf grün gesprungen war, verbremste sich der F1-Weltmeister und legte einen Dreher hin. Nach drei Runden war die Trainingssession für den 24-jährigen Briten schon vorbei, sein Silberpfeil wurde auseinandergeschraubt, Hamilton belegte den letzten Platz auf der Zeitenliste.

Am anderen Ende kämpfte Hamiltons ehemaliger Teamkollege [*Person Fernando Alonso*] erbittert um den ersten Platz. Der Lokalmatador übernahm eine knappe halbe Stunde nach Beginn die Führung, gab sie erst an Kazuki Nakazima, dann an Jarno Trulli, Rubens Barrichello, und Jenson Button ab und holte sie sich wieder, nur um eine Viertelstunde vor dem Ende Nick Heidfeld abzuschiessen. Dabei verlor der 28-Jährige seinen Frontflügel. Sehr zum Vergnügen von Michael Schumacher, der die Szene am Ferrari-Kommandostand beobachtet hatte.

Fünf Minuten vor Ende traute sich der 28-Jährige noch einmal auf die Strecke, fuhr eine Runde und war mit 1:39.404 min schnell wieder ganz vorne. Doch das reichte dem ehrgeizigen Mann aus Oviedo nicht, er wollte noch mehr. Zu viel, wie sich nur eine Runde später herausstellte: Unterwegs zu einer Traumzeit verbremste er sich in der Haarnadelkurve und legte einen respektablen Dreher hin.

Heidfeld seinerseits durfte seinen Dienstwagen hinterher gleich in die Box steuern. «Es fehlte nicht viel zu einem Überschlag, Alonso sollte eigentlich wissen, dass das Rennen erst am Sonntag stattfindet», gab der schliesslich auf Platz 17 gelandete Deutsche angesäuert zu Protokoll. Kein Wunder, denn Teamkollege Robert Kubica zeigte mit der siebtschnellsten Zeit (1:40,643 min), was drin gelegen wäre.

Die Bestzeit blieb Alonso trotzdem erhalten, hinter ihm zeigten die BrawnGP-Rennen ihr Potential: Jenson Button sicherte sich mit 0,031 Sekunden Vorsprung den zweiten Rang vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello. Keinen Schritt nach vorne konnte das Red Bull Racing-Duo machen. Vettel belegte schliesslich den neunten Platz, sein Nebenmann Webber fuhr gar noch langsamer und landete fünf Plätze hinter dem Heppenheimer.

Dank Hamiltons Ausfall konnte Ferrari-Pilot Luca Badoer das Schlusslicht an den amtierenden Weltmeister weiterreichen. Er schaffte es sogar, Neuling Jamie Alguersuari im Toro Rosso zu distanzieren. Noch beeindruckender fuhr Romain Grosjean. Der Ersatzmann für Nelson Piquet jr. kämpfte um jeden Zentimeter, unternahm dabei einige Ausflüge neben die Strecke und sicherte schliesslich den 13. Rang auf der Zeitentabelle.

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