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Renault unter Druck: Noch immer 60 PS Rückstand?

Von Mathias Brunner
Typisch Belgien: Eau Rouge im Regen

Typisch Belgien: Eau Rouge im Regen

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko macht sich vor dem WM-Lauf auf der Power-Strecke Spa-Francorchamps wenig Hoffnungen – Belgien wird für Renault zur Zerreissprobe.

Dr. Helmut Marko ist nicht dafür bekannt, dass er lange um den heissen Brei herumredet. Der Motorsportchef von Red Bull sagt in «ServusTV» zum kommenden GP-Wochenende auf der Berg- und Talbahn von Spa-Francorchamps: «Wir haben einige Verbesserungen vorbereitet, aber Monza und Spa-Francorchamps lagen uns durch die langen Geraden bisher nie. Wir haben bei der Motorleistung noch immer ein Defizit.»

Der Le-Mans-Sieger von 1971 weiter: «Daran haben wir in den vergangenen Wochen intensiv mit Renault gearbeitet, aber so schnell kann man einen solchen Rückstand eben nicht aufholen. Jedoch – man konnte sehen, dass die Mercedes verwundbar wird, wenn wir mit ihnen auf Tuchfühlung gehen. Wir versuchen von der Aerodynamik her etwas Anderes, aber so richtig zuversichtlich bin ich nur, wenn das Spa-Wetter wie gewohnt unvorhersehbar ist. Regen wäre unsere grösste Chance. Worauf wir noch immer warten, ist ein Update von der Renault-Seite und vor allem von der Benzin-Seite. Bei den vergangenen Rennen fehlten uns etwa 60 PS. Das ist verdammt viel.»

Belgien: 5,5 Kilometer lang Vollgas!

Für Renault wird der Belgien-GP im wahrsten Sinne des Wortes zur Zerreissprobe: die Antriebseinheiten stehen fast in allen Belangen unter Höchstbelastung. Auf einer Skala von 1 (leicht) bis 5 (sehr schwer) stuft Renault-Motorenchef Rémi Taffin die Belastungsrate für die Energierückgewinnung bei 5 ein, den Spritverbrauch bei 4, die Belastung der Batterie bei 4.

Rémi Taffin meint: «Härter geht es für die Antriebseinheiten fast nicht – wir haben eine Vollgaspassage von fast 25 Sekunden Dauer, das ist für den Verbrennungsmotor die Höchststrafe. Der Turbolader wird dabei mehr als 100.000/min drehen, also mehr als 1600 Mal pro Sekunde!»

«Die langen Kurven von Pouhon und Fagnes sind ideal, um mit der Energierückgewinnung Hitze zu ernten, diese Power wird in der Blanchimont-Passage als Schub verwendet. Die beste Möglichkeit zum Energiesammeln in Sachen Kinetik ist die harte Bremszone vor der Bus-Stop-Schikane. Wir werden hier vom Verbrauch her am Anschlag sein und die zur Verfügung stehenden 100 Kilo Kraftstoff voll brauchen. Spa-Francorchamps ist für unsere Antriebseinheiten bislang der grösste Belastungstest.»

70 Prozent einer Runde in den Ardennen wird Vollgas gegeben, das entspricht (bei der Pistenlänge von Spa-Francorchamps von sieben Kilometern) also gut 5,5 km Volllast, also der Länge einer durchschnittlichen Formel-1-Rennstrecke! Vollgas in Sekunden: stattliche 75 sec pro Runde.

Eine Ungewissheit ist das launische Wetter: Wasser ist der natürliche Feind der komplexen Elektrik einer Antriebseinheit. Und Regen ist von den Wetterfröschen für kommendes Wochenende angesagt ...

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