Funk-Verbot entschärft: Wieso FIA zurück krebst

Von Mathias Brunner
So schnell geht das in der Formel 1: Die teilweise Einschränkung des Funkverkehrs ab dem ersten Training von Singapur ist selber wieder eingeschränkt – die FIA krebst zurück.

Wieso werden in diesem Sport immer wieder überstürzte Entscheidungen getroffen, die dann geändert werden müssen? Der Autoverband FIA nimmt die teilweise Einschränkung des Funksprechverkehrs, vor wenigen Tagen zum Singapur-GP-Wochenende hin eingeführt, schon wieder teilweise zurück. Der Grund: Bei einer fast vierstündigen Marathonsitzung gestern im Fahrerlager des «Marina Bay Circuit» konnten die Teammanager den Formel-1-Sicherheitsdelegierten Charlie Whiting davon überzeugen, dass ein Teil der Verbote die Sicherheit kompromittiert und ein anderer Teil schlicht unfair ist.

Generell geht es um eine Kluft zwischen den Rennställen: Red Bull Racing, Toro Rosso, Force India, Williams und Lotus verwenden Lenkräder mit kleinen Displays, die anderen sechs verwenden Lenkräder mit dem grossen Anzeigefenster, das bei «McLaren Electronics» hergestellt wird.

Die Teammanager wiesen zu Recht darauf hin: Wenn die Fahrer mehr Infos über das Display abrufen müssen, dann sind Piloten jener Rennställe mit den kleinen Anzeigen im Nachteil.

Was gilt nun ab dem ersten Singapur-Training?

Weiterhin verboten sind alle Hinweise, welche direkten Bezug aufs Fahren haben: Die Ingenieure werden den Piloten nicht sagen dürfen, sie sollen später in eine Kurve hineinbremsen oder früher aufs Gas stampfen, es wird keine Hinweise darauf geben, wo der Stallgefährte Zeit gutmacht, den Spritstand muss der Fahrer selber abrufen.

Anweisungen bezüglich genereller Einstellungen am Lenkrad sind hingegen bis Ende der Saison 2014 erlaubt. Der Sicherheit dienliche Infos (über den Zustand der Bremsanlage beispielsweise) sind ebenfalls erlaubt, das Gleiche gilt für alles, was mit den Reifen zu tun hat, sollte die Boxenmannschaft etwa merken, dass der Reifendruck an einer Ecke nicht mehr stimmt. Hingegen wäre es nicht erlaubt, dem Fahrer zu sagen, dass seine Reifen zu stark durchdrehen und sich so übermässig zerschleissen, das reicht wieder ins Thema Fahrtipps.

Ebenfalls erlaubt sind gewisse Informationen über den Ladezustand der Batterie. Denn Weltmeister Sebastian Vettel gab gestern zu bedenken: «Das Auto läuft nur dann gut, wenn alle Komponenten der Antriebseinheit in Harmonie funktionieren, und da haben wir als Fahrer teilweise überhaupt keine Möglichkeit, das einzusehen oder zu steuern. Da bist du von aussen abhängig, gerade was etwa den Einsatz der elektrischen Energie aus der Batterie angeht.»

Für 2015 sollen hingen alle Einschränkungen eingeführt werden, die nun wieder gelockert worden sind.

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