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Sieg von Lewis Hamilton, Aufholjagd von Nico Rosberg

Von Vanessa Georgoulas
Start zum Russland-GP: Nico Rosberg bremst sich an Teamkollege Lewis Hamilton vorbei

Start zum Russland-GP: Nico Rosberg bremst sich an Teamkollege Lewis Hamilton vorbei

Formel-1-WM-Leader Lewis Hamilton entschied den ersten Russland-GP der Geschichte für sich. Nico Rosberg nahm sich mit einem Fehler in der ersten Kurve selbst alle Sieg-Chancen, beeindruckte aber mit seiner Aufholjagd.

Der mit Spannung erwartete Zweikampf der Silberpfeil-Spitzenreiter Lewis Hamilton und Nico Rosberg dauerte nur wenige Sekunden. Gleich nachdem der Start zum GP-Debüt in Russland erfolgt war, schoss Rosberg schon in der ersten Kurve am Pole-Setter vorbei. Weil sich der Deutsche dabei aber stark verbremste, was einen Bremsplatten zur Folge hatte, und auch noch weit ausholen musste, war das Duell der beiden Mercedes damit auch schon gelaufen.

«Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass er diese Position wieder zurückgeben muss», kommentierte Ex-GP-Pilot und Sky-Experte Martin Brundle. Die Regelhüter sahen das offensichtlich genauso, denn Rosberg wurde kurz darauf über Boxenfunk angewiesen, die regelwidrig ergatterte Position zurückzugeben. «Ich muss sowieso an die Box kommen, weil ich hier schlimme Vibrationen habe», lautete die Antwort des Blondschopfs.

Durch den Stopp fiel Rosberg auf Position 20 zurück. Nur Williams-Pilot Felipe Massa, der auch schon in der ersten Runde zum Reifenwechsel abgebogen war, lag hinter dem Mercedes-Piloten, der sich nun aufmachte, das Feld von hinten aufzurollen. Nach fünf Runden fuhr der Wahl-Monegasse schon auf Position 17, drei Runden später war er schon auf Platz 15 unterwegs. Massa zog im Windschatten des Silberpfeils mit und fand sich nach 16 Runden auf der zwölften Position hinter Rosberg wieder.

Keine Stallorder für Sebastian Vettel, Ausfall von Max Chilton

An der Spitze führte Hamilton das Feld vor Williams-Pilot Valtteri Bottas, McLaren-Star Jenson Button, Ferrari-Zugpferd Fernando Alonso und McLaren-Rookie Kevin Magnussen an. Red Bull Racing-Star Sebastian Vettel war nach dem Start auf Position 7 hinter Toro Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne und vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo unterwegs.

Der Champion arbeitete sich in den ersten sechs Runden auf Position 6 vor, während Ricciardo an seinem Heck klebte. In der elften Runde wurde es dem Australier zu bunt und er bog zum Reifenwechsel ab. Dadurch fiel er auf Position 17 zurück. Zuvor hatte sich Ricciardo über Boxenfunk beschwert: «Ich verliere zu viel Zeit hier.» Das Weltmeister-Team verzichtete jedoch wie angekündigt darauf, eine Stallorder auszusprechen.

Für den ersten Ausfall des Rennens sorgte Marussia-Pilot Max Chilton, der sich erst über eigenartige Vibrationen beschwerte und seinen Dienstwagen kurz darauf in der Box abstellte. «Ich weiss auch nicht, was da los war, es tauchte ein kleines Problem in der ersten Kurve auf, deshalb musste ich den Renner in der Box abstellen», erklärte der Brite hinterher.

Dreher von Adrian Sutil, Aus für Kamui Kobayashi

Während Hamilton die Führung auch nach seinem Boxenstopp übernehmen konnte, sorgte Sauber-Pilot Adrian Sutil für die erste grosse Aufregung auf der Strecke. Der Wahl-Schweizer drehte sich im Duell mit Lotus-Pilot Romain Grosjean in der zweiten Kurve, und Brundle kommentierte: «Das ist ein normaler Rennzwischenfall, Grosjean musste selbst über die Randsteine brettern, ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine eine Strafe gibt. Er liess ihm ja genug Platz.»

Die Regelhüter schätzten die Szene diesmal aber anders ein und brummten dem Genfer eine 5-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe auf. Mittlerweile hatte Kamui Kobayashi das Rennen auch aufgeben müssen. Der Caterham-Pilot stellte seinen Renner auf Anweisung des Teams in der Box ab. «Ich weiss nicht, was der Grund war, man sagte mir, ich solle in die Box kommen und den Motor abstellen», wunderte er sich hinterher.

Ob der Japaner auch die restlichen Rennen der Saison noch bestreiten wird, konnte er auch nicht sagen: «Ich weiss es immer noch nicht», erklärte Kobayashi achselzuckend. Später verkündete das Caterham-Team über Twitter: Die Bremsen am Renner des Japaners überhitzten, deshalb musste Kobayashi aus Sicherheitsgründen an die Box zurückbeordert werden.

Präsident Vladimir Putin an der Strecke

Während sich Rosberg bis auf Platz 2 zurückkämpfte, sorgte der Besuch von Vladimir Putin im Fahrerlager für Aufregung. Der Präsident Russlands traf sich mit Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone, der wie immer von einer Traube Fotografen und Filmkameras begleitet wurde.

Auf der Strecke sorgte derweil Kimi Räikkönen mit einem schönen Überholmanöver an Esteban Gutiérrez für Action. Der Sauber-Pilot, der noch nicht zum Stopp abgebogen war, war auch nach dem verlorenen Duell als Zehnter auf einem Punkterang unterwegs. Allerdings nicht lange, bald darauf bog der Mexikaner an die Box ab und fiel dadurch auf Position 14 zurück.

Force India-Pilot Sergio Pérez, der den zehnten Platz vom Sauber-Pilot übernahm, wurde von seinem Team zum Spritsparen angewiesen. «Die Treibstoffmenge ist absolut kritisch, Checo», erklärte sein Renningenieur. Kurz darauf doppelte er nach: «Es ist zum verzweifeln.»Trotzdem rettete der Mexikaner den Punkterang noch ins Ziel.

Hamilton sicherte sich schliesslich den 21. Sieg seiner Karriere vor Teamkollege Rosberg, und seinem Team damit den Sieg in der Team-Wertung. Mit Hamilton, Rosberg, Bottas, Button und Magnussen kamen am Ende gleich fünf Renner mit Mercedes-Power auf den ersten fünf Positionen ins Ziel. Dahinter reihten sich Alonso, Ricciardo, Vettel, Räikkönen und Pérez auf den restlichen Punkterängen ein. Massa, Hülkenberg, Vergne Kvyat, Gutiérrez, Sutil, Grosjean, Maldonado und Ericsson komplettierten die Ergebnisliste.

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