Unfall Jules Bianchi: Was geändert wird, wer forscht
Niemand hätte eine Kombination von Umständen wie beim Unfall von Jules Bianchi in Japan (5. Oktober) so vorhersehen können. Aber beim Autoverband FIA werden Konsequenzen gezogen.
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Jules Bianchi kämpft im Krankenhaus von Yokkaichi weiter um sein Leben. Wir haben keinen neuen Stand erhalten, also müssen wir davon ausgehen, dass sich der 25jährige Franzose nach wie vor in Lebensgefahr befindet.
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FIA-Chef Jean Todt ist fest entschlossen, dass aus dieser Verkettung unglücklicher Umstände, die zur schlimmen Kopfverletzung von Bianchi führte, möglichst viel gelernt wird. Jean Todt: "Einen Unfall wie von Jules darf es nicht mehr geben." Bei der FIA wird in alle Richtungen geforscht: Ein anderes Prozedere im Umgang mit Pistenfahrzeugen etwa, samt einer beschränkten Geschwindigkeit beim Passieren des Unfallorts, wie sie schon am GP-Wochenende zum Grossen Preis der USA in Austin (Texas) ausprobiert wird. Es ist von Modifikationen der Pistenfahrzeuge die Rede, beispielsweise in Form von Schürzen, welche verhindern sollen, dass ein Rennwagen auch nur teilweise unter das schwere Vehikel gerät.
Die Tatsache, dass die Überrollstruktur des Marussia durch die gewaltige Wucht des Aufpralls abrasiert wurde als bestünde sie aus Pappmaché, hat den Technikern zu denken gegeben: Schon zur Saison 2015 ist von einer Verschärfung des Belastungstests die Rede. Eile ist angeraten, denn die Rennställe arbeiten längst an den 2015er Fahrzeugen.
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Derzeit muss eine 2015er Überrollstruktur verkraften können: 50 kN seitlicher Krafteinwirkung, 90 kN in der Senkrechten, 60 in der Längsrichtung. 1 Kilonewton entspricht etwa der Gewichtskraft von rund 100 kg. Beim Formel-1-Renner beträgt die Belastung also fünf Tonnen seitlich, neun Tonnen senkrecht, sechs Tonnen längs. Doch beim fürchterlichen Aufprall des Marussia-Renners von Bianchi auf das Bergefahrzeug war das leider zu wenig. Noch ist nicht klar, um wie viel die FIA die Überrollstruktur widerstandsfähiger machen will.
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In Sachen kurzfristiger Reglementsänderungen bedarf es eigentlich der Zustimmung aller Teams. Einzige Ausnahme: wenn es um die Sicherheit geht. In solchen Fällen hat der Autoverband freie Hand. Inzwischen ist auch klar, wer in der Unfallkommission der FIA sitzt.
Beim Autoverband FIA beginnt die vom Verbandspräsidenten Jean Todt einberufene Unfallkommission unter der Leitung von Peter Wright (früher in Lotus-Diensten, seit 1994 für die FIA tätig) in dieser Woche mit der Arbeit. Unter der Leitung von Peter Wright sind in dieser Kommission vertreten: Ross Brawn (früherer Teamchef Mercedes und Ferrari) Stefano Domenicali (früherer Teamchef Ferrari) Gerd Ensser (Repräsentant der Rennkommissare) Emerson Fittipaldi (Präsident der Fahrerkommission) Eduardo de Freitas (Rennleiter Langstrecken-WM) Roger Peart (Rennkommissar aus Kanada) Antonio Rigozzi (Anwalt aus dem FIA-Berufungsgericht) Gérard Saillant (Arzt) Alex Wurz (Präsident der Fahrergewerkschaft)
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FIA-Chef Jean Todt fordert einen kompletten Bericht bis zum nächsten Motorsport-Weltrat vom 3. Dezember in Doha (Qatar).
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