Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Claire Williams: Verbale Spitze gegen Ferrari

Von Andreas Reiners
Claire Williams

Claire Williams

Nach Platz drei in der Konstrukteurswertung kann sich die Williams-Teamchefin einen Seitenhieb gegen Ferrari nicht verkneifen. Und auch gegen einige Kritiker nicht.

Williams blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Schließlich ist das Formel-1-Team 2014 praktisch auferstanden: 2013 noch abgeschlagen mit fünf Punkten, belegte der Traditionsrennstall in der abgelaufenen Saison den dritten Platz – vor Ferrari. Und das erstmals seit 1997. Damals wurde das Team auch letztmals Weltmeister. Einen sportlichen Höhenflug wie in diesem Jahr gab es zuletzt 2003, als man Vizeweltmeister wurde.

«Für uns war es, wenn man bedenkt, wo wir in der vergangenen Saison standen, eine unglaubliche Leistung, was wir im Vergleich zu Teams wie Ferrari erreicht haben, die mit einem doppelt so hohen Budget arbeiten», sagte Teamchefin Claire Williams «ESPN». Eine kleine, verbale Spitze gegen das italienische Team, das mit deutlich mehr finanziellem Aufwand deutlich weniger erreicht hat.

Für die 38-Jährige ist es vor allem ein Beweis dafür, dass man mit weniger Geld in der Motorsport-Königsklasse trotzdem noch etwas erreichen kann. Und dazu eine Spitze gegen Teams wie Force India, Sauber und Lotus, die sich über die aktuelle Verteilung der Gelder in der Formel 1 beschweren. Und vor allem Angst vor finanziellen Problemen wie bei Marussia oder Caterham haben. «Meiner Meinung nach sagt das alles über die derzeitigen Diskussionen, was es zu sagen gibt», so Williams und ergänzte: «Die Formel 1 ist was sie ist. Wir sind jetzt lange genug in diesem Sport, um das zu wissen.»

Fairerweise muss man dazu sagen, dass die neuen Mercedes-Motoren natürlich kein Nachteil für Williams waren. Doch auch da lügen die Zahlen nicht, denn in der WM-Wertung ließ das Team McLaren und Force India hinter sich. Teams also, die auch von Mercedes mit Antriebseinheiten beliefert wurden. «Mit Mercedes haben wir einen großartigen Motorenlieferanten und wir sind glücklich, dass wir eine tolle Beziehung zu ihnen haben», sagte Williams.

Nun gibt es allerdings Stimmen wie zum Beispiel von Ron Dennis (McLaren), die behaupten, dass man als Kundenteam schlussendlich nicht um den Titel fahren könne, solange auch das Werksteam in der Formel 1 fährt. Der Motor von Mercedes sei nun mal am besten auf das Werksteam abgestimmt. McLaren fährt deshalb ab 2015 mit Honda-Motoren. Und ist Exklusivpartner.

«Ich weiß, dass es in der Presse Kommentare gab, dass man nicht überleben könne, wenn man diese Unterstützung nicht habe. Das ist absolut nicht korrekt», stellte Williams klar: «Wir haben viele Jahre überlebt - tatsächlich unsere gesamte Formel-1-Zeit - ohne einen Motorenhersteller, der sich nur um uns gekümmert hat. Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht fortsetzen können.»

Dass die derzeit erfolgreiche Arbeit mit Mercedes möglicherweise ein Ende findet, schließt Williams nicht aus. «Momentan funktioniert es, aber wenn ein Motorenhersteller mit uns reden will, warum sollte man die Gespräche dann nicht führen? Natürlich würden wir das machen», stellte sie klar.

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