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Formel 1 und Macht: Wirbel um Vetorecht von Ferrari

Von Rob La Salle
Der neue und der alte Ferrari-Präsident: Sergio Marchionne und Luca Montezemolo

Der neue und der alte Ferrari-Präsident: Sergio Marchionne und Luca Montezemolo

Unlängst hat die Investmentfirma CVC den Vorstand der «Formula One Group» neu besetzt. Danach kursierte, dass Luca Montezemolo als neuer Vorstandschef von Sergio Marchionne verhindert worden sei

Die «Formula One Group» ist diejenige Unternehmensgruppe, die für die Werbung und kommerzielle Verwertung der Formel-1-Weltmeisterschaft verantwortlich ist. Mehrheitseigner der Formel-1-Gruppe ist die Investment-Firma CVC, und die haben am 18. Dezember den Vorstand neu aufgestellt. Ab 1. Januar 2015 arbeiten der frühere Ferrari-Präsident und neue Alitalia-Chef Luca Montezemolo sowie der frühere Diageo-Chef Paul Walsh beide im Vorstand, allerdings beide in nicht geschäftsführender Funktion. Als Geschäftsleiter der «Formula One Group» kehrt Bernie Ecclestone zurück – er war im Januar aus dem Vorstand zurückgetreten, vor dem Hintergrund der Bestechungsvorwürfe gegen ihn. Er hatte jedoch den Posten des Geschäftsleiters behalten.

Nach der Sitzung von CVC wurde herumgereicht, für Montezemolo sei ein ganz anderer Posten vorgesehen gewesen – jener des Vorstandschefs! Denn Peter Brabeck-Letmathe (70), gegenwärtig Vorstandschef der «Formula One Group», ist gesundheitlich angeschlagen. Brisant: Es hiess, Sergio Marchionne (Fiat-Geschäftsleiter und Montezemolo-Nachfolger als Ferrari-Präsident) habe die Wahl von Montezemolo auf den Chefposten verhindert.

Im Rahmen der Weihnachtsfeier von Ferrari beteuerte Marchionne, das sei unwahr: «Wir haben lediglich ein Veto-Recht für die Position des Geschäftsführers oder CEO der Formel-1-Gruppe. Und der heisst noch immer Bernie Ecclestone.»

Ein jetzt im Internet kursierendes Dokument gibt Marchionne Recht. «Formula Money» zeigt einen Ausschnitt aus einem Schriftstück, das angeblich ein Prospekt für den geplanten Börsengang der Formel 1 ist. Dort steht geschrieben, dass Ferrari schriftlich einverstanden sein muss, wenn als CEO der Formel-1-Gruppe ein Mann ernannt werden soll, der in den vergangenen fünf Jahren entweder Geschäftsleiter oder Teilhaber bei einem Rennstall, Autohersteller oder Motorenlieferanten gewesen ist.

Damit ist klar: Marchionne mag mit den Zähnen knirschen, dass Montezemolo von CVC in den Vorstand der Formel-1-Gruppe berufen worden ist, verhindern hätte er das aber nicht können, ebenso wenig wie die Wahl zum Vorstands-Chef.

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