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Jules Bianchi in Monaco 2014: Erlöser von Marussia
Vor knapp einem Jahr fuhr der junge Franzose Jules Bianchi für das Marussia-Team einen sensationellen neunten Platz ein. Das Monaco-Ergebnis hat den kleinen Rennstall gerettet.
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Es gibt keinen Zweifel: ohne die tolle Fahrt von Jules Bianchi in den Strassen von Monte Carlo wäre das Manor-Marussia-Team heute nicht mehr am Start. Es waren die ersten Punkte überhaupt für den Rennstall, der 2010 debütiert hatte, eine Erlösung – und überlebenswichtig für das kleine Team. Frische Investoren liessen sich im Frühling nur mit der Aussicht ködern, dass der Rennstall überlebt und damit einen Anspruch auf rund 48 Millionen Dollar am Preisgeldkuchen der Formel 1 hat.
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Bianchi kämpft seit dem 5. Oktober 2014 um sein Leben, seit dem schlimmen Unfall im Japan-GP von Suzuka ist er ohne Bewusstsein. Sein Vater Philippe Bianchi hat sich vor rund einem Monat letztmals an Fans und Medien gewandt: "Der Zustand meines Sohnes ist stabil. Er hat abgesehen von der Kopfverletzung kein physisches Problem. Alle Organe arbeiten normal, also ohne Unterstützung. Aber er befindet sich weiterhin im Koma. Bei dieser Art von Kopfverletzung kann der Heilungsverlauf sehr langsam sein. Gemessen an dem, was uns damals der leitende Arzt in Japan gesagt hat, reden wir aber schon von Nacht und Tag. Als wir damals ins japanische Krankenhaus gekommen sind, hat man uns klar gemacht – es gibt so gut wie keine Hoffnung. Die Prognose war überaus alarmierend. Man sprach von irreparablen Schäden. Man sprach davon, dass er frühestens in einem Jahr verlegt werden könne. Und dann haben wir das nach sieben Wochen getan, weil Jules schon bald wieder selber geatmet hat." "Aus neurologischer Sicht gibt es keinen Grund für einen Eingriff. Wichtig ist in diesem Zustand, dass er eine ständige Präsenz seiner Liebsten um sich herum spürt. Darum wechseln wir uns an seinem Bett ab, seine Mutter, seine grosse Schwester, sein kleiner Bruder, ich. Und seine deutsche Freundin Gina lebt heute bei uns." Philippe Bianchi will die Hoffnung nicht fahren lassen: "Jules ist jung, er ist doch erst 25 Jahre alt. Man muss schon sehr stark sein, um einen solchen Unfall zu überleben. Ich bin stolz auf ihn. Wir hoffen, dass es Fortschritte geben wird. Der nächste Fortschritt soll darin bestehen, dass er aufwacht. Wir spüren, dass etwas passiert. Es gibt aktivere Phasen, in welchen er sich mehr bewegt, unsere Hand drückt. Aber sind das simple Reflexe oder wirkliche Reaktionen? Schwierig zu wissen. Wichtig ist, dass er in den besten Händen ist. Und dass wir an seiner Seite sind."
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Manor-Marussia-Teamchef John Booth ist der Familie nahe. Immer wieder hat er seinen Piloten besucht. Der Gang jetzt nach Monte Carlo ist emotional: "Einfach ist das nicht. Wir wissen, dass er im nahen Nizza liegt. Natürlich erinnert man sich mit Freude an das schöne Rennen von Jules 2014, aber du denkst natürlich sehr oft daran, wie es ihm heute geht. Wir werden auch in Monaco seine Initialen und seine Startnummer auf dem Wagen tragen. Sein Kampf war für uns ein unheimlicher Antrieb. Wir wollten dieses Team nicht fallenlassen, wir wollten nicht, dass alles umsonst gewesen ist."
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