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Marc Surer: «Formel 1-Renner brauchen 200 PS mehr!»

Von Rob La Salle
Sky-Formel-1-Experte Marc Surer

Sky-Formel-1-Experte Marc Surer

Marc Surer, der frühere Grand-Prix-Fahrer und heutige TV-Experte für die deutsche Sky, will in der Königsklasse wieder Gänsehaut spüren. Und er vermisst Fahrer wie Gerhard Berger.
Marc, hast du deine Lederhosen schon aus dem Schrank geholt?

(Lacht.) Nein, und man wird mich auch nie in Lederhosen sehen. Nicht auf dem Oktoberfest und auch nicht beim Rennen in Österreich.

Zum zweiten Mal weilt die Formel 1 in Spielberg. Einen heimischen Fahrer werden die Zuschauer dabei nicht zu sehen bekommen. Hat der Motorsport in Österreich ein Nachwuchsproblem?

Es scheint so. Da ist die Entwicklung leider etwas abgerissen. Der Formel 1 fehlt generell ein neuer Gerhard Berger.

Für ein finanzstarkes Team wie Red Bull müsste es doch mittelfristig ein Ziel sein, ein Austria-Talent ins Cockpit zu bekommen?

Nein, denn die Nachwuchsförderung von Red Bull ist international ausgerichtet. Wer Talent hat, der kann dort fahren. Die schauen nicht auf die Nationalität, was ich gut finde, weil einheimische Fahrer bei den Teams oft bevorzugt werden. Wahrscheinlich würde es bei einem Österreicher aber aus Marketing-Sicht nicht ganz so viel Sinn machen. Aber dennoch: Wenn es einen gäbe, der schnell genug ist, dann bekäme er auch eine Chance bei Red Bull. Aber es gibt im Moment niemanden, der sich für die Formel 1 empfehlen kann.

Woran liegt es, dass es heute keine Fahrer wie Jochen Rindt oder Niki Lauda mehr gibt?

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen bestimmte Nationen stärker vertreten sind. Das hängt natürlich auch mit der Förderung des Sports im jeweiligen Land selbst zusammen. Nach Michael Schumachers Erfolgen in den 90er Jahren gab es auf einmal jede Menge deutscher Talente. Es braucht einen, der gut ist und andere zur Rennfahrerkarriere motiviert. Auch dieser Leithammel fehlt Österreich derzeit.

Der Name Niki Lauda ist den Menschen weltweit aufgrund von drei WM-Titeln und des tragischen Unfalls am Nürburgring bekannt. Ausgerechnet er fordert in seiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender von Mercedes wieder mehr Risiko in der Formel 1. Stimmst du ihm da zu?

Heutzutage ist der Sport fast so sicher wie an der Spielkonsole. Wenn man mal neben der Strecke fährt, dann passiert nichts. Ein Fehler hat kaum noch Konsequenzen. Das nimmt ein bisschen das Gänsehaut-Gefühl und hat das Flair der Formel 1 verändert. Die Schwelle muss wieder höher gesetzt werden, so dass man als Neuling nicht ohne Weiteres ans Limit gehen kann. Die Autos können von mir aus gerne 200 PS mehr haben.

In Österreich wird mit den weichsten beiden Reifenmischungen gefahren. Traust du Ferrari deshalb eine Überraschung zu?

Das hängt auch vom Wetter ab, aber in jedem Fall kommt das Ferrari und Sebastian Vettel entgegen. Auch die Strecken-Charakteristik sollte dem Auto liegen. Man muss inzwischen aber auch einsehen: Wenn Mercedes keine Probleme hat, ist es schwer, sie zu schlagen.

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