Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Steiermark: Amokfahrt in Graz überschattet Formel 1

Von Günther Wiesinger
Mit diesem grünen SUV fand die Amokfahrt in Graz statt

Mit diesem grünen SUV fand die Amokfahrt in Graz statt

Die Amokfahrt eines 26-jährigen Österreichers in der Innenstadt von Graz (3 Tote, 34 Verletzte) stürzt ganz Österreich und besonders die Steiermark als Schauplatz des Formel-1-GP in tiefe Trauer.

In der steirischen Landeshauptstadt Graz (rund eine Autostunde vom Red Bull Ring entfernt) kam es heute zu einer folgenschweren Tragödie. Ein 26-jähriger Autolenker raste mit bis zu 100 km/h durch die Innenstadt und steuerte immer wieder absichtlich auf die Gehsteige, um Fussgänger niederzumähen, wie sich der Grazer Bürgermeister Nagl als Augenzeuge ausdrückte.

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) war zum Zeitpunkt der Tat in der Grazer Innenstadt unterwegs und wurde dadurch zum Augenzeugen. «Der Lenker ist bewusst gegen Passanten gefahren. Ich habe selber gesehen, wie eine Frau niedergefahren wurde», schilderte das erschütterte Grazer Stadtoberhaupt in einer Pressekonferenz am späten Nachmittag..

Selbst vor einer Fussgängerzone und dem verkehrsbefreiten Hauptplatz machte der psychisch gestörte Amokfahrer nicht Halt.

D?rei Passanten wurden getötet, 34 verletzt. «Zehn von ihnen sind schwer verletzt worden», erklärte der neue steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vor wenigen Minuten in einer Pressekonferenz. Unter den Toten habe sich ein siebenjähriger Bub und eine Frau befunden, berichtet die «Kleine Zeitung».

Der Täter soll mit einem Messer bewaffnet gewesen sein, er wurde festgenommen. Bei dem Fahrer soll es sich um einen 26-jährigen Österreicher aus dem Süden des Bezirks Graz-Umgebung handeln. Er ließ sich nach Angaben der Polizei widerstandlos festnehmen.

Laut dem steirischen Landessicherheitsdirektor bestehe kein terroristischer Zusammenhang und kein politisches Motiv. «Es handelt sich beim Täter um eine Psychose mit Ausgangspunkt im Familienleben», erklärte Josef Klamminger in einer Pressekonferenz. Der Mann ist offenbar «nach einer familiären Wegweisung durchgedreht».

Der Polizei gelang es laut eigenen Angaben, den Amokfahrer vor der Polizeiinspektion Schmiedgasse ohne Straßensperre zu stellen. Begonnen hat die Amokfahrt bereits auf dem Griesplatz.

Der Täter sei mit rund 100 km/h durch die Herrengasse auf der Höhe des Hauptplatzes gerast, berichteten Augenzeugen. «Wir dachten zuerst an eine Schießerei, da der Wagen auch mehrere Sessel erfasst hat», berichtete eine Augenzeugin. Unter den Passanten brach Panik aus, die Menschen versuchten, sich in die Gebäude zu retten.

In Graz herrscht nach dieser Tragödie tiefe Betroffenheit, es wurden für Samstagabend alle Feiern abgesagt, auch der Fussballverein Sturm Graz sagte ein Freundschaftsspiel ab.

Auch im Fahrerlager beim Formel-1-GP in Spielberg sorgte die Tragödie in der Hauptstadt der Steiermark für Gesprächstoff. Ob morgen am Renntag im Gedenken an die Opfer eine Schweigeminute abgehalten wird, ist noch offen.

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