Formel 1: Das war unangebracht von Hamilton

Ex-GP-Star Juan Pablo Montoya: Dixon – Scheiss-Saison

Von Mathias Brunner
Juan Pablo Montoya: Den Indy-500-Sieg kann ihm keiner nehmen

Juan Pablo Montoya: Den Indy-500-Sieg kann ihm keiner nehmen

Der siebenfache Formel-1-GP-Sieger Juan Pablo Montoya hat sich von der Niederlage beim IndyCar-Finale in Sonoma nicht erholt: «Die Doppelpunkte-Regel ist einfach nicht fair.»

Juan Pablo Montoya hat sich noch nicht beruhigt. Der 39jährige Kolumbianer – mit BMW-Williams 2002 und 2003 in der Formel 1 jeweils WM-Dritter – hat den IndyCar-Titel 2015 trotz Punktgleichheit mit Scott Dixon verloren. Der Neuseeländer konnte beim letzten Saisonlauf in Sonoma (Kalifornien) nur dank der Sonderregel aufschliessen, wonach es beim Finale (wie auch beim Indy 500) doppelte Punkte gibt. Dixon musste in Sonoma gewinnen und auf Pech von Montoya hoffen, und genau so geschah es.

Nun wird in den USA auch unter Fans heftig diskutiert, wie sinnvoll die doppelten Punkte sind. Auch in der Formel 1 gab es 2014 doppelte WM-Punkte zum Finale, doch das hat letztlich beim Abu-Dhabi-Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg keine Rolle gespielt. Rosberg hatte technische Probleme und damit war der Titel futsch.

Der siebenfache Grand-Prix-Sieger Montoya zischte im Anschluss ans IndyCar-Finale: «Wir hatten in Sonoma ein gutes Auto. Das Ganze stinkt mir einfach – wenn du bei einem Rennen auf einer klassischen Rennstrecke doppelte Punkte vergibst, wenn du andere Reifen als sonst verwenden musst, wenn du so viele Variablen ins Spiel bringst, dann spielt es überhaupt keine Rolle mehr, was du zuvor im Jahr geleistet hast. Dixon hatte eine Scheiss-Saison und nun ein gutes Rennen, und wir müssen dafür die Strafe bezahlen.»

So stand es also 556:556 nach dem Finale, und der dritte Sieg von Dixon gab den Ausschlag für den vierten Titelgewinn des Neuseeländers. Montoya hat nur zwei Mal gewinnen können.

Ohne doppelte Punkte in Kalifornien hätte Montoya mit 528:506 den Titel geholt. Ohne doppelte Punkte in Kalifornien und beim Indy 500 hätte ebenfalls Montoya den Titel gewonnen, dieses Mal mit 478:474. Nur bei diesen beiden Läufen gab es die Sonderregel, die früher ausschliesslich bei den 500-Meilen-Rennen zur Anwendung kam.

Ist Montoyas Vorwurf berechtigt, dass Dixon keine gute Saison hatte?

In 16 Rennen fuhr Montoya 13 Mal unter die Top-Ten, Dixon 11 Mal. Unter die besten Fünf kam Montoya 9 Mal, Dixon 7 Mal. Unter die ersten Drei schaffte es der Kolumbianer 5 Mal, Dixon 4 Mal. Nur an Siegen liegt Montoya zurück, mit 2:3.

Fazit von Indy-500-Sieger Montoya: «Ich weiss nicht, ob IndyCar die Doppelpunkteregelung für 2016 überdenkt, sie finden die Aufregung vor dem Finale wohl gut. Ist sie fair? Nein, allerdings muss ich auch zugeben – wir wussten, dass es in Sonoma doppelte Punkte geben würde, die Regeln sind für alle gleich.»

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