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Mercedes: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, wer muss weg?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Viel ist von der Freundschaft nicht übrig geblieben

Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Viel ist von der Freundschaft nicht übrig geblieben

​Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt zu: Die Spannungen zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind der Team-Atmosphäre abträglich. Muss Ende 2016 einer gehen?

Gut zwei Jahre lang hiess aus offiziell von Mercedes im Stehsatz: Die Rivalität zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg ist im Grunde positiv, weil sich die beiden Fahrer zu noch besseren Leistungen anstacheln. Aber nun beginnt sich der Ton aus der Führungsetage zu ändern.

Ein einem Exklusivgespräch mit unseren Kollegen von motorsport.com sagt Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Wir haben hin und wieder Mühe mit der Tatsache, dass wir an einem Sonntag ein Rennen gewinnen und dabei aber stets einen Piloten haben, der aufgebracht ist. Das wirkt sich aufs ganze Team auf. Und das ist etwas, das nun aufhören muss.»

Wolff steht zur Entscheidung, zwei Fahrer verpflichtet zu haben, die als gleichwertige Nummer 1 behandelt werden. «Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir glaubten, dass wir als Team mehr Fortschritte erreichen können. Wir haben diese Entscheidung sehr bewusst getroffen. Aber nun werden wir darüber befinden müssen, wie das Team am besten zusammenzusetzen ist. Persönlichkeit und Charakter sind zwei entscheidende Zutaten für den Erfolg eines Teams. Wenn wir der Ansicht sind, dass die Einheit, der Teamgeist, die Philosophie dieses Rennstalls nicht mehr gegeben sind, dann könnten wir in Betracht ziehen, in Sachen Fahreraufgebot eine Entscheidung zu fällen.»

Nico Rosberg ist bis Ende 2016 unter Vertrag mit gegenseitigen Optionen für eine Verlängerung. Lewis Hamilton hat in diesem Jahr ein Abkommen bis Ende 2018 unterschrieben.

Toto Wolff ist sichtlich unglücklich mit einigen Vorkommnissen in diesem Jahr. «Da ist hinter verschlossenen Türen eine Menge vorgefallen. Wir treten als Einheit auf und sind stärker denn je. Aber die schwierige Beziehung zwischen unseren Fahrern ist eine unserer Schwächen, und das ist nicht gut. Um genau zu sein, würde ich sagen: Unsere grösste Schwäche ist die Dynamik in der Wechselwirkung zwischen den Piloten – und manchmal auch zwischen den Piloten und dem Team.»

Die Worte von Toto Wolff sind als Warnschuss zu verstehen. Mit Pascal Wehrlein wird sorgsam ein potenzieller Nachfolger aufgebaut.

Nach den Worten des Wiener Teamchefs wird in den sozialen Netzwerken darüber spekuliert, wer sich die Worte des Mercedes-Renndirektors eher zu Herzen nehmen sollte. Die meisten sind der Meinung: Zusammenreissen sollen sich beide, aber linientreuer hat sich Nico Rosberg verhalten. Lewis Hamilton ist hingegen immer wieder dadurch aufgefallen, wie er Team-Entscheidungen öffentlich in Frage stellt. Das kommt bei Mercedes nicht gut an, Weltmeister hin oder her.

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